Silvesternacht zum Jahreswechsel 2021/2022 Erste Bilanz zeigt ruhigen Jahresbeginn in Bonn

Bonn · Leere Plätze in der Innenstadt, aber trotz Verkaufsverbot konnten sich Feiernde am Rheinufer und auf der Kennedybrücke über einige Feuerwerksfontänen freuen. Die Polizei blickt auf eine eher ruhige Nacht.

 Das Rheinufer in der Silvesternacht in Bonn.

Das Rheinufer in der Silvesternacht in Bonn.

Foto: Benjamin Westhoff

Am Neujahrstag blicken Stadtordnungsdienst, Feuerwehr und die Bonner Polizei auf eine weitgehend ruhige Silvesternacht 2021/2022 zurück. Bereits am Morgen hieß es aus der Leitstelle, es seien deutlich weniger Einsätze angefallen als in den Vorjahren. Unserem Fotograf zeigten sich viele Plätze in der Innenstadt menschenleer. Am Rheinufer freuten sich Feiernde über einige Feuerwerksfontänen, auch Bengalos wurden gezündet. Auf der Kennedybrücke wurde ebenfalls gefeiert.

Schon die Silvesternacht des Vorjahres hatten die Diensthabenden in Bonn als besonders ruhig bezeichnet, nun war der erste Eindruck, dass es nochmals weniger schwerwiegende Einsätze gab.

Inzwischen haben die Stadt Bonn und die Polizei erste Bilanzen herausgegeben. In der Zeit vom 31.12.2021, 18 Uhr, bis zum ersten Januar 2022 6 Uhr, gingen bei der Einsatzleitstelle im Polizeipräsidium 185 Notrufe ein. Zum Vergleich: 2020 gab es 175 Notrufe in dem vergleichbaren Zeitraum. Während im vergangenen Jahr noch 65 Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung festgestellt worden sind, gab es diesbezüglich von der Polizei zunächst keine Berichte. Lediglich einen etwas größeren Einsatz gab es bei der Auflösung einer Tanzveranstaltung im Brückenforum, bei dem die Beamten das Ordnungsamt unterstützt haben.

Silvester und Neujahr 2022
14 Bilder

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Feuerwerk im Garten setzt Trampolin in Brand

Gemeldet wurden zum Jahresbeginn 2022 neben Streitigkeiten und Ruhestörungen auch elf Körperverletzungsdelikte sowie neun Fälle von Sachbeschädigungen. Insgesamt erhielten zwölf Personen Platzverweise, vier Personen mussten die Nacht zur Verhinderung von Straftaten im Polizeigewahrsam verbringen. 2020 zählten die Beamten acht Körperverletzungsdelikte, vier Fälle von Sachbeschädigung und rund 40 Ruhestörungen. Insgesamt erhielten im Vorjahr 25 Personen Platzverweise.

Brandeinsätze blieben dennoch nicht aus. Am Neujahrstag gegen 0:40 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr zu einem Brand nach Lengsdorf alarmiert. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte stand ein Trampolin im Garten eines Einfamilienhauses auf der Straße In den Weingärten in Flammen.

Die Feuerwehr konnte das Feuer schnell löschen, ein Schaden an dem Wohnhaus entstand nicht. Ursächlich für den Brand war möglicherweise ein in unmittelbarer Nähe zu dem Spielgerät aufgefundener Feuerwerkskörper, so die Polizei.

Auch in Plittersdorf war die Bonner Feuerwehr am Freitagabend im Einsatz. Gegen 21.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte dort zu einem Kellerbrand mit starker Rauchentwicklung gerufen. Die Feuerwehr löschte den Brand am Abend schnell und lüftete die Wohnungen. Die Hausbewohner hatten sich bereits vor Eintreffen der Einsatzkräfte aus dem Haus begeben. Alle Bewohner konnten noch am selben Abend wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.

Neben diesen Einsätz registrierte die Bonner Feuerwehr sieben weitere Brandeinsätze, davon zwei durch Brandmeldeanlagen, die ausgelöst hatten. Bei den Einsätzen handelte sich um kleinere Brände, darunter auch brennende Mülltonnen.

 Die Hitze der brennenden Mülltone beschädigte einige der in der Nähe geparkten Autos.

Die Hitze der brennenden Mülltone beschädigte einige der in der Nähe geparkten Autos.

Foto: Peter Christ

Eine brennende Mülltonne in der Winzerstraße in Dottendorf gegen 5 Uhr morgens löste derweil einen rund einstündigen Feuerwehreinsatz aus. Durch die extreme Hitze wurden mehrere in der Nähe parkende Autos beschädigt. Aufgrund der starken Rauchentwicklung überprüfte die Feuerwehr unter anderem die Mietwohnungen, die oberhalb der Brandstelle lagen.

Der Rettungsdienst wurde zu insgesamt 56 Notfällen gerufen. Das Fazit von Feuerwehr und Rettungsdienst: Ein für Silvester ruhiges Einsatzaufkommen, besonders schwerwiegende Einsätze gab es nicht.

Der Ordnungsdienst der Wache Gabi war mit zwölf Kräften im Einsatz. Ihnen fielen drei unvernünftige Jugendliche auf, weil sie am Alten Zoll Böller abfeuerten und auf Passanten warfen. Gegen die Gruppe wurden Anzeigen wegen der Ordnungswidrigkeit erstattet; jeden von den dreien erwartet nun ein Bußgeld von bis zu 500 Euro.

Mit 1,9 Promille auf dem Fahrrad unterwegs

Die Bonner Polizei führte zum Jahreswechsel wieder verstärkte Alkohol- und Drogenkontrollen auf den Straßen in Bonn und der Region durch. Vier Autofahrer fielen auf, die sich nun wegen Alkohols am Steuer verantworten müssen.

Gegen 1:20 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung des Verkehrsdienstes der Bonner Polizei auf einen grünen 3er BMW aufmerksam, der den Hochstadenring mit augenscheinlich überhöhter Geschwindigkeit befuhr. Bei der Kontrolle der 32-jährigen Fahrzeugführerin war schnell klar, dass die Frau unter dem Einfluss von Alkohol stand. Ein Atemalkoholvortest ergab dann auch einen Wert von rund 1,2 Promille. Auf der Polizeiwache Innenstadt entnahm ein Arzt der 32-Jährigen eine Blutprobe zur Beweissicherung. Ihr Führerschein wurde sichergestellt - sie erwartet ein Ermittlungsverfahren.

Mit ihrem Fahrrad stürzte gegen 4 Uhr eine 25-Jährige auf der Kennedybrücke - Polizisten, die zu der Zeit auf der Rückseite des Brückenforums Alkoholkontrollen durchführten, sahen sie und forderten die leicht verletzte ebenfalls zu einem Alkoholtest auf. Er ergab einen Wert von rund 1,9 Promille.

Endgültig ist die Bilanz noch nicht. Die Polizei gibt sich zurückhaltend und schreibt, die in dieser vorläufigen Einsatzbilanz dargestellten Kriminalitätszahlen können sich noch verändern, weil noch weitere Anzeigen bei der Bonner Polizei eingehen können oder bei Ermittlungen noch anders eingeordnet werden können.

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