Jahreswirtschaftsbericht Bonn bleibt attraktiv für Neubürger

BONN · Die wirtschaftliche Entwicklung in Bonn ist nach wie vor stabil. Das geht aus dem Jahreswirtschaftsbericht 2013 der Stadt hervor, den Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch und Wirtschaftsförderin Viktoria Appelbe am Dienstag im Alten Rathaus präsentierten.

"Bonn zählt zu den leistungsstärksten kreisfreien Städten", sagte Nimptsch, alles in allem gebe es "viel mehr Licht als Schatten". Positiv entwickelt sich die Stadt vor allem bei den Einwohnerzahlen: "Es kommen mehr Menschen nach Bonn als weggehen, und es gibt mehr Geburten als Sterbefälle", sagte Nimptsch.

Nach den Ergebnissen des Zensus lebten in Bonn Ende 2012 rund 310.000 Menschen. Gegenüber dem Vorjahr sind das laut Statistischem Landesamt 2339 Einwohner mehr. Laut Prognose wird die Bonner Bevölkerung weiter wachsen - bis 2030 um mehr als elf Prozent.

Als weiteres positives Beispiel für die gute Ausgangslage Bonns nannte Nimptsch die Entwicklung beim Büroflächenmarkt: 98.700 Quadratmeter vermietete Büroflächen bedeutet eine Steigerung von 9,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Laut Bericht gibt es nur einen geringen Leerstand. "Zurzeit werden alle Büroflächen in Bonn erfasst", kündigte Appelbe an. Außerordentlich positiv entwickelt sich auch der Tourismus. Mit 1.318.667 Übernachtungen in 2012 verzeichnet die städtische Wirtschaftsförderung einen neuen Höchststand.

Bonn profitiert damit wie viele andere Städte vom Trend zu privaten Städtereisen. Rund 1,45 Millionen Besucher besichtigten die Museen an der Museumsmeile .

Auch im Bildungsbereich vermeldet der Bericht Spitzenwerte: So habe Bonn mit 83 980 Hochschulabsolventen gemessen an der Einwohnerzahl bundesweit die höchste Akademikerdichte. Das entspricht einem Anteil von 32,1 Prozent.

Landesweit sind es 14, bundesweit 15,1 Prozent. "Ein exorbitanter Unterschied. Investitionen in Bildung zahlen sich aus", meinte Nimptsch. "Zusammenfassend kann man sagen, dass Bonn eine Stadt des Wissens ist".

Bonn ist zudem bundesweit einer der am stärksten ausgeprägten Dienstleistungsstandorte. Rund 90 Prozent aller sozialversicherungspflichtiger Beschäf-tigten sind auf diesem Sektor tätig. Gefragt sind vor allem hoch qualifizierte Arbeitskräfte. Ihre Zahl hat in Bonn 2012 um 1259 zugenommen.

Insgesamt liegen die Beschäftigtenzahlen mit 158.236 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten leicht unter dem Vorjahresergebnis. Wobei Nimptsch und Appelbe bei einem Minus von 0,1 Prozent nicht von einem Abwärtstrend, sondern von einem ausgeglichenen Verhältnis sprechen. Zumal heute immer noch 18,1 Prozent mehr Beschäftige registriert sind als 1991, dem Jahr des Umzugsbeschlusses.

Der Bericht widmet sich natürlich auch dem Thema Bonn/Berlin. Obgleich die wirtschaftliche Perspektive nicht zuletzt dank der Dax-Konzerne Post und Telekom als sehr positiv einzuschätzen sei, müsse die Bundesstadt wachsam sein.

Nimptsch setzt nach wie vor darauf, dass nach in der nächsten Legislaturperiode vor dem Hintergrund des "weiterhin bestehenden Gesetzes" ein Staatsvertrag geschlossen wird, der die Stadt in die Lage versetzt, Zugesagtes einzufordern.

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