Polizei gibt Entwarnung Bundesamt für Justiz in Bonn nach Bombendrohung evakuiert
Update | Bonn · Nach einem Hinweis auf einen explosiven Gegenstand ist das Bundesamt für Justiz an der Adenauerallee in Bonn am Morgen evakuiert worden. Die B9 war zeitweise in beide Richtungen gesperrt. Gefunden wurde letztlich nichts.
Wegen einer Bombendrohung ist am Dienstagmorgen das Bundesamt für Justiz geräumt worden. Auch die Adenauerallee (B9) musste deshalb gesperrt werden, ein Großaufgebot der Polizei war im Einsatz. Letztlich stellte sich aber heraus, dass der Drohung keine Taten folgen sollten: Beamte und Spürhunde fanden keine verdächtigen Gegenstände im und am Gebäude.
Gegen 8.30 Uhr war in der Bonner Bundesbehörde eine E-Mail eingegangen, wie Polizeisprecher Simon Rott erläutert. Darin hatte der unbekannte Absender auf einen explosiven Gegenstand hingewiesen, der sich im Gebäude befinden sollte. Folglich ließ man das Bundesamt und auch das benachbarte Auswärtige Amt räumen. Sprengstoffspürhunde durchkämmten das Gelände, schlugen jedoch nicht an. Etwa zwei Stunden später konnte deshalb Entwarnung gegeben werden.
Menschen waren verunsichert
Dennoch sorgte der Vorfall für viel Aufregung. Gegen 9.30 Uhr war die Informationslage aufseiten von Anliegern und Passanten rund um den abgesperrten Bereich der Adenauerallee noch groß: „Können Sie mir sagen, was denn überhaupt los ist?“, wandten sich etwa mehrere Hausbewohner eines Gründerzeitbaus fragend an Pressevertreter: „Ist es möglich, unser Haus zu verlassen oder ist das zu gefährlich?“
Auch der IT-Fachmann Guiseppe Guccione aus Düsseldorf, der am Morgen als externer Mitarbeiter im Auswärtigen Amt zu tun hatte und nach dem Alarm mit den Kollegen das Haus hatte räumen müssen, wollte gerne genauer wissen, was eigentlich los war: „Wir saßen gerade in einer Telefonkonferenz und wurden nach dem Auslösen eines Feueralarms mit wenigen Informationen evakuiert und zum Rheinufer geleitet.“
Nach etwa zehn Minuten hätten sie den Bereich allerdings dann auch dort verlassen müssen und seien Richtung Innenstadt gegangen. Das Ganze sei aus seiner Sicht sehr sachlich und ruhig verlaufen. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Das ist meine erste Evakuierung.“ Guccione kann sich zwar noch eine ähnliche Aktion aus Schulzeiten erinnern: „Aber das lief damals längst nicht so geordnet ab.“ Auch ein Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes bestätigte: „Angesichts der vielen Personen in den Bürogebäuden, die evakuiert werden mussten, klappte das schon sehr reibungslos.“
Keine Hinweise auf Täter und Motivation
Wie Polizeisprecher Rot weiter erklärte, habe man die Ermittlungen zu dem bislang unbekannten Absender eingeleitet. Geprüft werde auch ein möglicher Zusammenhang mit gleichgelagerten Einsätzen: In den vergangenen Tagen sind bei verschiedenen Justizbehörden in NRW ähnlich lautende Drohmails eingegangen, die zu Polizeieinsätzen führten. Auch bei diesen Einsätzen sei nichts Verdächtiges gefunden worden. „Wir tauschen uns mit anderen Behörden aus. Bisher gibt es keine Hinweise auf den oder die Täter und die Motivation.“ Warum aktuell so viele Drohungen eingehen, könne man nicht sagen.
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