Baustellen in Bonn Flickenteppich aus Bodenbelägen in der Brüdergasse soll weichen

Bonn · Die Brüdergasse ist schon wieder aufgerissen. Diesmal für Kanalarbeiten. Zurück bleibt ein Flickenteppich aus Pflaster und Asphalt.

 Die Brüdergasse ist schon wieder aufgerissen. Diesmal für Kanalarbeiten. Zurück bleibt ein Flickenteppich aus Pflaster und Asphalt.

Die Brüdergasse ist schon wieder aufgerissen. Diesmal für Kanalarbeiten. Zurück bleibt ein Flickenteppich aus Pflaster und Asphalt.

Foto: Martin Wein

Bleibt das jetzt so – oder kommt es weg? Diese Frage stellen sich derzeit einige Passanten in der Brüdergasse. Immer wieder wurde in der einzigen autofreien Verbindung vom Marktplatz zur Oper und zum Rhein in den vergangenen Jahren der Straßenbelag aufgenommen und teilweise nur notdürftig verschlossen. Das ganze Pflaster ist durchsetzt von größeren und kleineren Asphaltflächen. Das wirkt nicht nur unattraktiv. Es ist auch nicht wirklich barrierefrei. An Scheußlichkeit wird das Ergebnis nur noch von der Unterführung unter dem Belderberg übertroffen, die von Sprayern gänzlich verunziert wurde und nur noch unzureichend beleuchtet ist.

Im westlichen Bereich zum Markt hin ist die hochwertige Pflasterung seit einigen Wochen schon wieder für Tiefbauarbeiten aufgerissen. „Das nimmt in diesem Jahr gefühlt kein Ende“, berichtet eine Verkäuferin in der anliegenden Bäckerei-Filiale. „Bei dem Lärm versteht man die Kunden oft gar nicht.“

Bonn-Netz saniert umfangreich

„Seit dem Frühjahr hat Bonn-Netz in der Brüdergasse umfangreich an den Leitungen gearbeitet“, sagt Isabell Klotz vom städtischen Presseamt. Momentan lasse das Tiefbauamt den Kanal unter der Straßendecke erneuern. Insgesamt würden circa 160 Meter Leitungen mit Durchmessern von 30 und 40 Zentimetern verlegt. Eigentlich sollte der erste Bauabschnitt bis zur Remigius-Kirche schon Ende Juni wieder verschlossen sein. Im Anschluss erneuern die Stadtwerke Bonn Fernwärmeleitungen in der Brüder- und Wenzelgasse sowie unter dem Markt. Der zweite Bauabschnitt umfasst die Kanalerneuerung von der Kirche bis zum Belderberg. Die Maßnahme soll laut Presseamt rund 775.000 Euro kosten. Das wären etwa 75.000 Euro weniger, als die Verwaltung im Frühjahr mitgeteilt hatte.

Man habe durchaus auch geprüft, ob die Arbeiten nicht parallel umsetzbar wären, sagt Klotz, „aber aufgrund der beengten Platzverhältnisse wurde dieser Plan verworfen“. Im östlichen Teil der Straße seien die Verhältnisse sogar derart knapp bemessen, dass der Kanal dort unterirdisch als bergmännischer Stollen ausgeführt werden müsse.

Nach Abschluss aller Arbeiten bekommt die Brüdergasse eine neue Oberfläche, die sich nahtlos an die hochwertige Pflasterung der Innenstadt anschließt. „Die Straßenbauarbeiten dafür beginnen voraussichtlich ab Dezember auf der östlichen Seite der Unterführung“, berichtet Klotz. Erst im zweiten Halbjahr 2023 werde der Umbau voraussichtlich abgeschlossen. Die Umgestaltung der Brüdergasse wird über das Förderprojekt „Masterplan Innere Stadt“ gefördert. Auch die Unterführung soll in diesem Zusammenhang erneuert und barrierefrei gestaltet werden. In der Brüdergasse selbst würden bei dieser Gelegenheit auch Anpassungen an den Klimawandel wie Entsiegelung von Flächen, Begrünung des Straßenraums und Verschattung geprüft und umgesetzt, schreibt die Stadtverwaltung zu dem Förderantrag, der im Sommer 2021 vom Land Nordrhein-Westfalen bewilligt wurde.

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