Neues Quartier auf dem Godorf-Gelände In Buschdorf soll weiter gebaut werden
Buschdorf · Auf dem Godorf-Gelände in Bonn-Buschdorf soll ein Quartier mit Wohnungen und Geschäften entstehen. Der Rat wird im Februar voraussichtlich über Zielbeschlussvorlage abstimmen.
Es werden zwar noch einige Jahre ins Land ziehen, bis auf dem Gelände zwischen Kölnstraße, Schlesienstraße, Otto-Hahn-Straße und dem Wohngebiet „Im Apfelgarten" in Buschdorf tatsächlich Wohnungen und Geschäfte entstehen. Doch die ersten Schritte in diese Richtung möchte die Politik mit dem Zielbeschluss für das sieben Hektar große brachliegende Gelände im ersten Quartal des neuen Jahres ebenso auf den Weg bringen wie ein entsprechendes Bebauungsplanverfahren - auf der ersten Ratssitzung im Februar.
Angedacht ist eine Nutzmischung. Auf den Flächen entlang der Kölnstraße, die im Besitz eines Investors sind, soll ein Wohnquartier mit mehr als 200 Wohneinheiten entstehen. Und auf den städtischen Flächen, dem sogenannten Godau-Gelände an der Ecke Kölnstraße/Otto-Hahn-Straße, soll ein gemischt genutztes Quartier mit Wohnungen, Einzelhandel (unter anderem einem Vollsortimenter) und voraussichtlich einer Kita errichtet werden.
CDU und SPD begrüßen das Vorhaben im Grunde
Ob es der Buschdorfer Stadtverordnete Georg Schäfer von der CDU ist oder Gabriel Kunze, Sprecher Planen und Bauen der Bonner SPD: Sie begrüßen das Vorhaben grundsätzlich. In Bonn besteht bekanntermaßen großer Bedarf an bezahlbaren Wohnungen. Zudem wird in Zukunft mit einem steigenden Bedarf an Wohnraum für kleine Haushalte über 60-Jähriger gerechnet. Außerdem, so Schäfer, ermögliche das Vorhaben Buschdorf, autarker zu werden.
Doch steckt der Teufel im Detail und damit auch die Wünsche und Vorgaben der Politik. So verlangt Schäfer, dass sich die Bebauung in Höhe und Struktur dem Stadtteil Buschdorf anpassen muss und eine Verdichtung bis auf den letzten Meter nicht ausgereizt werden darf. „Ein intaktes soziales Umfeld mit Luft zum Atmen muss gewährleistet sein. Erforderlich ist eine Stadtteilplanung aus einem Guss“ sagt Schäfer.
Arbeiten ruhen offenbar aus Personalmangel
Um ebendiese ganzheitliche Entwicklung zu sichern, soll laut Zielbeschlussvorlage ein städtebauliches Wettbewerbsverfahren durchgeführt werden. Auf Antrag von Brigitta Poppe-Reiners (Rhein-Grün) in der letzten Bezirksausschuss-Sitzung ist die Vorlage darum ergänzt worden, auch die Ergebnisse des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) Buschdorf zu berücksichtigen. Doch, so weiß Gabriel Kunze, „ruhen die Arbeiten am IEK derzeit in der Verwaltung aus Personalmangel. Wir müssen also mit der Verwaltung abklären, wie das Zusammenspiel überhaupt gewährleistet werden kann.“
Außerdem sind seiner Fraktion und der Koalition weitere Punkte wichtig. Zum Beispiel, dass die beide Flächen gemeinsam entwickelt werden, auch im Hinblick auf weitere Planungen. „Wir möchte nicht, dass in der Umgebung alles bebaut wird, sondern der Klosteracker erhalten bleibt.“ Auch dürfe weder die klimatologische noch die ökologische Dimension zu kurz kommen. „Es sind Altablagerungen zu erwarten, die in den Planungen beachtet werden müssen“, so Kunze.
Und zuletzt legt er den Fokus auf die zukünftige Verkehrssituation in Buschdorf: „Die Straßenbahnlinie 61 soll bis Buschdorf verlängert werden. Damit wäre der neue Standort besser angebunden. Gleichzeitig müsste aber darauf geachtet werden, nicht zusätzliche Verkehre anzuziehen. Da braucht es ein ausgewogenes Verkehrskonzept“, sagt Kunze.