Bundesweite Umfrage Bonn ist Spitzenreiter beim Arbeiten im Homeoffice

Interaktiv | Bonn · Mehr als die Hälfte aller Beschäftigten in Bonn arbeitete zu Jahresbeginn im Homeoffice - so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland, wie unsere interaktive Karte zeigt. Mehrere Unternehmen haben jedoch bereits angekündigt, wieder zu mehr Präsenzbetrieb zurückkehren zu wollen.

 Nirgendwo sonst in Deutschland ist der Anteil der Beschäftigten, die im Homeoffice arbeiten, so hoch wie in Bonn.

Nirgendwo sonst in Deutschland ist der Anteil der Beschäftigten, die im Homeoffice arbeiten, so hoch wie in Bonn.

Foto: dpa-tmn/Fabian Strauch

Mehr als jeder zweite Beschäftigte in Bonn arbeitete zu Jahresbeginn im Homeoffice - so viele wie nirgendwo sonst in Deutschland. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Instituts infas 360.

Bereits im vergangenen Jahr, im Februar 2021, hatte das Institut die regionale Nutzung von Homeoffice ermittelt. Damals lag der bundesweite Anteil bei 27,4 Prozent, führendes Bundesland bei der Arbeit im Homeoffice war Hamburg mit 33,4 Prozent. Führende Region zu Jahresbeginn 2021 war München und Starnberg mit 43,6 Prozent aller Beschäftigten, die von zu Hause arbeiteten.

Im zweiten Pandemie-Winter zeigen sich derweil deutliche Verschiebungen - trotz Homeoffice-Pflicht, die von November bis März bestand. Erneut befragte das Institut in diesem Januar mehr als 11.000 Personen zu ihren Arbeitsumständen. Das Ergebnis: Die Homeoffice-Nutzung sank bundesweit um vier Prozent.

Interaktive Karte: Bonn ist bundesweit Spitzenreiter bei der Arbeit im Homeoffice

Der bundesweite Anteil der Homeoffice-Nutzung liegt nun bei 23,3 Prozent, regional sank die Nutzung teilweise noch deutlich stärker. So nahm die Homeoffice-Nutzung beispielsweise in Erfurt im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 28 Prozentpunkte ab. Andernorts stieg die Homeoffice-Nutzung dagegen deutlich - unter anderem in Bonn, wo der Wert um mehr als 18 Prozentpunkte stieg. Die Bundesstadt ist mit einem Homeoffice-Anteil von 52,6 Prozent die klare Spitzenreiterin, noch deutlich vor Erlangen (47,1 Prozent) und Bremerhaven (45,4 Prozent).

Doch woran liegt das? „Bei der Umfrage handelt es sich um eine Befragung von Personen, nicht von Unternehmen. Anhand der Ergebnisse lässt sich daher leider nicht erklären, warum Bonn Spitzenreiterin ist beziehungsweise welche Unternehmen führend sind“, erklärt Beatrice Nolte, Data Scientist bei infas 360.

Um Details zum Homeoffice-Anteil in den einzelnen Städten und Landkreisen zu erhalten, klicken Sie an entsprechender Stelle auf unsere Karte.

Mutmaßen lässt sich, dass einerseits der Anteil der Unternehmen, in denen ein Arbeiten von zu Hause überhaupt möglich ist, in Bonn relativ hoch ist - darunter viele Bundesbehörden, internationale Institutionen, Nichtregierungsinstitutionen sowie der gesamte Verwaltungsapparat von Deutscher Telekom und Deutscher Post. Vor allem in Behörden dürfte die gesetzliche Homeoffice-Pflicht dafür gesorgt haben, dass Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten forciert angeboten wurden.

Unternehmen in Bonn wollen wieder mehr in Präsenz arbeiten

Mehrere Unternehmen in Bonn hatten jedoch bereits im März angekündigt, nach dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht wieder zu einem verstärkten Präsenzbetrieb zurückkehren zu wollen, darunter die Sparkasse Köln-Bonn sowie die Deutsche Telekom. Andere hingegen wollen weiterhin auf einen Mix aus Arbeiten vor Ort und mobilem Arbeiten setzen, so zum Beispiel die Deutsche Post oder die Stadtwerke Bonn. Damit sind sie Teil einer großen Mehrheit: Eine Unternehmensbefragung der Informationswirtschaft des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zeigte im vergangenen Sommer, dass 74 Prozent der Unternehmen planen, das Arbeiten aus dem Homeoffice auch nach der Corona-Pandemie anzubieten.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

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