Politik will Platz umgestalten Das wünschen sich Anwohner für die Auerberger Mitte

Auerberg · Der Platz der Auerberger Mitte hat Schwachstellen: Die gepflasterte Fläche dominiert, Hitze staut sich. Nun hat die Bezirksvertretung die Beauftragung eines Vorentwurfs beschlossen. Was wünschen sich die Anwohner?

Das Zentrum von Auerberg soll mehr Grün erhalten.

Das Zentrum von Auerberg soll mehr Grün erhalten.

Foto: Meike Böschemeyer

Mehr Grün, ein Wasserspiel, eine öffentliche Toilette, Spielgeräte: Das sind Vorschläge, die Anwohner Anfang des Jahres bei der Stadt für die Umgestaltung des Platzes an der Auerberger Mitte eingereicht haben. 137 Anregungen wurden in einer Box an der Apotheke auf dem Platz und per Mail gesammelt. Die Bezirksvertretung Bonn hat in ihrer Sitzung Anfang Mai die Beauftragung eines Vorentwurfs samt Kostenabschätzung für die Umgestaltung beschlossen. Aufenthaltsqualität und Klima sollen verbessert werden.

Eine große, hell gepflasterte Fläche, vereinzelt Bäume und Blumenkübel, ein paar Bänke – so sieht es aktuell auf dem Platz aus. Zwei kleine Jungs auf Rollern haben freie Bahn. Eine ältere Frau läuft zügig Richtung Drogeriemarkt. „Ich komme hierher immer zum Einkaufen, weil es in Graurheindorf nichts gibt“, sagt sie. Zum Verweilen lade der Platz nicht ein.

Dabei entstand das neue Zentrum erst zwischen 2008 und 2015. Als erstes wurde der südliche Block fertig, danach der nördliche Flügel, der einen Rewe, einen Penny, eine Bäckerei und eine Apotheke beherbergt. „Sie hätten das mal vor einigen Jahren sehen sollen“, sagt Layla Temsamani, die seit 15 Jahren in der Nähe wohnt. „Früher waren hier Felder.“ Ihr gefällt der Platz gut. Was fehlt? „Eine Eisdiele wäre nett“, sagt Temsamani, die gerade ihr Kind von der Kita abholen will. In den umstehenden Gebäuden gibt es nur einen türkischen Imbiss.

„An sich ist der Platz echt schön gemacht, mit den hellen Steinen“, findet auch Eva Krause. Mehr Grünflächen und Abkühlung durch einen Brunnen könnte sich die 28-Jährige, die vor einem Jahr nach Auerberg gezogen ist, aber gut für den Platz vorstellen. Und: „Was echt fehlt ist ein Café oder Biergarten.“ Das würde den Ort beleben, den die junge Frau abends ungern alleine aufsucht.

Erste Belebungsmaßnahmen sind in der Auerberger Mitte spürbar: Das Quartiersmanagement Auerberg des Planungsbüros Basta organisiert im Auftrag der Stadt einen Flohmarkt. Probeweise gab es mal einen Gemüse- oder Blumenstand. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung des Basta-Büros im Februar zeigen, dass sich einige genau das wünschen: Veranstaltungen, Märkte und Gastronomie. Gert-Michael Schwaegermann vom Ortsausschuss Auerberg freut sich über die Beteiligung, für die die Ehrenamtlichen mit 5.000 Flyern zusätzlich geworben hatten.

„Wir sind seit 2017 dran an der Auerberger Mitte“, sagt der 1. Vorsitzende. Kurz nachdem der Platz und die umstehenden Gebäude fertig waren, hatte es Zweifel gegeben, ob die Auerberger Mitte ihrer zentralen Aufgabe gerecht werden könnte. „Wir wollen einen Wohlfühlplatz haben“, sagt Schwaegermann. „Das haben die Auerberger verdient.“ Bisher nutzen die Menschen den Platz vor allem, um woanders hin zu kommen, sagt Jürgen Haffke, langjähriges Mitglied des Ortsausschusses.

Auf dem Platz der Auerberger Mitte staut sich die Hitze

Nicht nur aus optischen Gründen wünschen sich die Ehrenamtlichen mehr Grünflächen. Auf dem Platz staue sich im Sommer die Hitze, erzählt Schwaegermann. Eine Klimaanalyse-Karte der Stadt Bonn zeigt, dass es in der Auerberger Mitte sehr heiß wird. Deshalb hat die Bezirksvertretung beschlossen, bei den Entwürfen für die Umgestaltung ein Wasserspiel und möglichst viele Grünflächen einzuplanen. Weitere Bedingungen für den Vorentwurf waren: ein öffentliches WC, mindestens ein Spielgerät und die Pflanzung einer Tanne. Die CDU hatte diese Punkte vorgeschlagen.

„Wir sind optimistisch, dass es dieses Jahr endlich eine ausgearbeitete Vorlage durch einen Landschaftsarchitekten zur Abstimmung in der BV geben wird“, sagt Schwaegermann. Ortsausschuss-Kollege Haffke fügt hinzu: „Es bedarf alles seiner Zeit, nachdem ich das hier 30 Jahre begleite.“

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