Das ändert sich in der Bonner Innenstadt Bonn bekommt neues Lokal und neuen Burger-Laden

Bonn · Die Corona-Krise hat auch in der Bonner Innenstadt Spuren hinterlassen. Nachdem das Kult-Café Giaccomo geschlossen hat, gibt es offenbar einen neuen Pächter. Zudem will ein neuer Burger-Laden nach Bonn ziehen - und hat sich dafür einen prominenten Ort ausgesucht.

 Das Lufthansa-Gebäude in Bonn. Hier und in der angrenzenden Friedrichstraße gibt es einige Veränderungen.

Das Lufthansa-Gebäude in Bonn. Hier und in der angrenzenden Friedrichstraße gibt es einige Veränderungen.

Foto: Benjamin Westhoff

In Bonn soll es bald einen neuen Burger-Laden in der Innenstadt geben. Wie das Immobilien-Büro Limbach am Freitag mitteilte, zieht eine Filiale von „Jamy´s Burger“ in den ehemaligen Beate-Uhse-Laden am Bischofsplatz gegenüber der Uni Bonn. Jamy’s Burger bietet nach eigenen Angaben Fleisch aus artgerechter Haltung von regionalen Zulieferern und betreibt Filialen in Frankfurt, Darmstadt, Mannheim und Mainz.

Nachdem das Café Giaccomo am Bottlerplatz in Bonn zugemacht hat, will dort nach GA-Informationen ein neuer Pächter einziehen. Demnach handelt es sich um das Restaurant Casbah in Siegburg, das in Bonn ein neues Lokal aufmachen will. Was die künftigen Pächter dort genau planen, ist bislang aber noch nicht bekannt. Bekannt ist aber, dass Casbah bereits Mitarbeiter für einen neuen Standort in Bonn sucht, wie es bereits Anfang Juli auf seiner Facebook-Seite bekanntgab.

Das Damenmodengeschäft Etscheid neben dem Theater Contra Kreis an der Straße Am Hof schließt Ende des Jahres. 166 Jahre Firmengeschichte gehen damit zu Ende. Und es gibt noch weitere Neuigkeiten aus der Bonner Innenstadt zu vermelden.

 Zum Jahresende schließt Annette Philips die Tür zu ihrem Damenmodengeschäft Etscheid.

Zum Jahresende schließt Annette Philips die Tür zu ihrem Damenmodengeschäft Etscheid.

Foto: Benjamin Westhoff

„Uns hat der Lockdown mitten in unserer Hauptsaison erwischt, in der wir normalerweise unsere Frühjahrsmode verkaufen. Aber auch schon vorher haben wir wegen Corona eine starke Zurückhaltung bei unseren Kunden festgestellt, vor allem bei den älteren Kundinnen“, erklärt Inhaberin Annette Philips. Auch jetzt, wo das Modegeschäft wieder geöffnet hat, kämen deutlich weniger Kundinnen als sonst. „Ich denke, dass Einkaufen mit Maske niemandem Spaß macht.“

Philips führt das Geschäft seit 40 Jahren. Übernommen hat sie es damals von ihrer Mutter, die es wiederum von ihrer Mutter übernommen hatte. „Wir sind von Beginn an ein Familienbetrieb gewesen.“ Nun sehe sie keine Perspektive mehr. „Hinzu kommt, dass ich jetzt 70 bin.“ Was mit dem Ladenlokal, das der Universität gehört, nach der Schließung geschieht, ist derzeit noch offen.

 Ausverkauf: Die Wunderbar an der Friedrichstraße gehört in wenigen Tagen der Vergangenheit an.

Ausverkauf: Die Wunderbar an der Friedrichstraße gehört in wenigen Tagen der Vergangenheit an.

Foto: Benjamin Westhoff

Ebenfalls vor der Schließung steht die Wunderbar an der Friedrichstraße. Zehn Jahre lang hat Claudia Justen dort ausgefallene Mode, Accessoires, Geschenkartikel und feine Papierwaren verkauft. „Die Corona-Krise hat das Fass zum Überlaufen gebracht“, erklärt sie den Grund für die Schließung. Denn auch schon vor der Krise sei es kein einfaches Geschäft gewesen. „Wir haben festgestellt, dass immer weniger Bonner zum Einkaufen in die Stadt gekommen sind. Wir haben zu 85 Prozent von den Touristen gelebt.“

Justen sieht vor allem die Verkehrssituation in der City als das Hauptproblem an. So hätten sich viele Kunden über eine schlechte Erreichbarkeit der Bonner Innenstadt beklagt, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Nach wie vor geöffnet bleibt dagegen ihr Laden in der Südstadt, „Papier und Buch“ am Bonner Talweg 46. Dort will sie künftig auch Mode anbieten. Im Ladenlokal an der Friedrichstraße will Justen zufolge ein Bekannter von ihr in Kürze ein Tattoo-Studio eröffnen.

 In das Lufthansa-City-Gebäude zieht das Sanitätshaus Rahm ein.

In das Lufthansa-City-Gebäude zieht das Sanitätshaus Rahm ein.

Foto: Benjamin Westhoff

Gastronomiebetrieb zieht in die Friedrichstraße

Fleißig gearbeitet wird nach dem Lockdown auch wieder am Haus an der Ecke Friedrichstraße und Kesselgasse, in dem seit 1903 das Sport- und Waffengeschäft Deckers zu Hause war. 2018 schloss Inhaberin Susanne Deckers den Betrieb und verkaufte das Haus. Die neue Eigentümerin berichtet, dass nach Abschluss der Arbeiten – unter anderem wird im Gebäude die Holztreppe durch eine Betontreppe ersetzt – wohl ein Gastronomiebetrieb einziehen werde. „Das würde aus meiner Sicht auch gut zur Gastromeile in der Friedrichstraße passen.“ Allerdings seien die Bauarbeiter durch Corona arg in Verzug geraten, mit der Eröffnung rechnet sie deshalb nicht vor einem Jahr.

Am anderen Ende der Friedrichstraße, an der Ecke Belderberg/Bertha-von-Suttner-Platz im einstigen Lufthansa-City-Gebäude, sollen laut Andreas Hill von Limbach-Immobilien die Flächen mit der danebenliegenden Diskothek zusammengelegt und umfassend modernisiert werden. Ende des Jahres soll dann Rahm, eines der größten Sanitätshäuser Deutschlands, auf rund 280 Quadratmetern neu eröffnen.

Auch in der ehemaligen Filiale der Santander Consumer Bank an der Bonngasse 29, gegenüber dem Gasthaus Im Stiefel, tut sich laut Hill etwas: Dort haben die Umbauarbeiten begonnen, einziehen werde eine Filale von „Think Twice Vintage“, ein internationales Textilunternehmen. Gar nicht mehr eröffnet hat nach dem Ende des Lockdowns der Rewe To Go ein Stück weiter auf der Ecke Friedrichstraße/Wenzelgasse. Das Ladenlokal steht jetzt leer, die Schaufenster sind zugeklebt.

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