Neue Plattform in Bonn Digitaler Stadtplan „Bonn4Future“ soll Nachhaltigkeit fördern

Bonn · Mit Bonn4Future geht eine neue Plattform an den Start. Auftakt bilden die Themen Ernährung und Landwirtschaft.

 Sie wollen, das sich was ändert: die Mitstreiter der Plattform Bonn4Future.

Sie wollen, das sich was ändert: die Mitstreiter der Plattform Bonn4Future.

Foto: Benjamin Westhoff

Der Krieg in der Ukraine hat auch hierzulande viele zum Umdenken in Sachen Lebensmittel und Ernährung gebracht. Leere Regale in den Supermärkten sowie unkontrollierbare Hamsterkäufe haben zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit gezeigt, dass selbst abseits von weltweiten Konflikten die eigene Versorgung schnell ins Wanken geraten kann. Eine Ursache ist wohl die Abhängigkeit von weltweiten Warenströmen, die empfindlich auf Konflikte reagieren.

„Wir haben in der Region sehr gute Böden, aber wir nutzen das Potenzial nicht. Anstatt sie für den Anbau von Lebensmittel zu nutzen bauen wir darauf“, sagt Gesa Maschkowski, Vorstandsmitglied im Team von „Bonn im Wandel“. Ein Schritt zu mehr Unabhängigkeit sei sicher die Förderung einer nachhaltigen sowie regionalen Lebensmittelproduktion – in Einklang mit Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit.

Langersehnter Traum

Ein Wandel kann jedoch nur erfolgen, wenn der Verbraucher mehr Wert auf ressourcensparende sowie umweltfreundlich produzierten Nahrungsmittel legt, heißt es. Auch die Stärkung von Schulgärten, Bauernmärkten sowie gemeinschaftlichen Urban-Gardening-Projekte trage dazu bei. Mit der neuen Plattform Bonn4Future (www.bonn4future.de) hat der Verein „Bonn im Wandel“ jetzt eine Plattform geschaffen, „für alle, die sich heute schon für morgen engagieren“, so Projektkoordinator Robert Janßen-Morof. Damit sei für den Verein ein langersehnter Traum in Erfüllung gegangen.

Dafür hat das Team einen digitalen Stadtplan erstellt, auf dem bereits mehr als 70 Organisationen markiert sind, die diese Ziele unterstützen. Seit dieser Woche neu dabei sind beispielsweise die StadtFrüchtchen sowie die Solidarische Imkerei.

„Die Plattform ist ein Mitmachprojekt. Daher lautet unser Slogan „Wir machen Wandel“, so Janßen-Morof. Denn: „In dieser Stadt gibt es viele, die sich dafür einsetzen, dass Bonn lebenswert, nachhaltig und ein Stück gerechter wird. Wir sind sehr dankbar, dass wir dieses wichtige Projekt mit Förderung und Begleitung der Stadtverwaltung umsetzen können.“ Denn, so Birgit Rücker, die als Vertreterin des städtischen Amts für Internationales und globale Nachhaltigkeit die Plattformentwicklung begleitete, „zu einer umfassend nachhaltigen Entwicklung gibt es keine Alternativen“. Das Projekt mache sichtbar, wie viele Menschen sich in Bonn bereits dafür einsetzen.

Partner gesucht

Das Team von „Bonn im Wandel“ startet zunächst mit der Themenseite „Ernährung und Landwirtschaft“. Dazu werden Beispiele präsentiert, Hintergrundartikel veröffentlicht sowie Porträts von Initiativen gezeigt und Termine geboten. „Wir bauen die Themenseite Stück für Stück weiter aus“, versprach Gesa Maschkowski bei der Vorstellung. „Für jeden Schwerpunkt suchen wir Partner oder Partnerinnen“, ergänzt sie. Den Anfang machen die Solidarische Landwirtschaft Bonn sowie die Regionalwert AG Rheinland. „Wir freuen uns über Gastbeiträge und Kooperationen“, so Maschkowski.

Auch bei der Entwicklung der neuen Plattform war Nachhaltigkeit das oberste Gebot. Eingesetzt wurde die Software Hubs4Change. „Sie wurde speziell für Nachhaltigkeitsinitiativen entwickelt“, betont Andi Rüther, Webentwickler des technischen Partners des Vereins.

Der gemeinnützige Verein „Bonn im Wandel“ bringt in Sachen Nachhaltigkeit und Initiativenförderung viel Erfahrung mit. Bereits auf der Vereins-Webseite (www.bonnimwandel.de) gibt es jede Menge Artikel zu Umweltthemen. „Und mit der neuen Plattform schlagen wir nun ein neues Kapitel auf“, erklärt Janßen-Morof.

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Von GA-Redakteur
Richard Bongartz
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