Großeinsatz der Feuerwehr Drei Fahrzeuge auf Bonner Uni-Sportplatz ausgebrannt

Update | Bonn · Am frühen Mittwochmorgen sind auf einem Sportgelände der Universität Bonn drei Fahrzeuge komplett ausgebrannt. Die Brandursache ist noch unklar, die Polizei ermittelt.

 Die drei ausgebrannten Fahrzeuge neben dem Sportgebäude der Universität Bonn.

Die drei ausgebrannten Fahrzeuge neben dem Sportgebäude der Universität Bonn.

Foto: Ulrich Felsmann

Am frühen Mittwochmorgen mussten Einsatzkräfte der Feuerwehr Bonn zu einem Großeinsatz ausrücken. Auf einem Sportgelände der Bonner Universität standen drei Fahrzeuge in Flammen.

Wie die Feuerwehr mitteilte, hatte ein auf dem Gelände anwesender Security-Mitarbeiter das Feuer entdeckt und die Feuerwehr gerufen. Als die Feuerwehr den Einsatzort erreichte, drohte das Feuer, auf das anliegende Gebäude überzuspringen. Durch einen umfangreichen Löscheinsatz konnte dies verhindert werden, am Gebäude entstanden nur leichte Hitzeschäden an der Fassade.

Bei den drei Fahrzeugen handelt es sich nach Angaben der Feuerwehr um einen Traktor, ein Wohnmobil und ein elektrisches Cargofahrzeug. Alle drei Fahrzeuge sind vollständig ausgebrannt und unbenutzbar. Die Löscharbeiten gestalteten sich schwieriger als gedacht, da bei brennenden Elektrofahrzeugen die Batterie explodieren könnte, teilte die Feuerwehr mit.

E-Auto-Brände können besonders gefährlich sein

Bei Bränden in E- oder Hybrid-Autos rät Stefan Behrning, Leiter des Kompetenzzentrums für Alternative Antriebe beim TÜV Rheinland, zu differenzieren: „Die meisten Brände auch bei E- oder Hybridautos sind nicht ursächlich auf die verbaute Lithium-Ionenbatterie zurückzuführen.“ Allerdings wird es aus Sicht des TÜVs problematisch, wenn Akkupacks beschädigt sind.

Dann drohen Kurzschlüsse an einzelnen oder mehreren Batteriezellen, so Martin Dillinger, Experte für Alternative Antriebstechnologien beim TÜV. „Die können ein thermisches Durchgehen, einen sogenannten Thermal Runaway, hervorrufen.“ Dabei entstehe extrem große Hitze, da es sich um einen Metallbrand handelt. „Für die Feuerwehren steht in einem solchen Fall das kontrollierte Brennen im Vordergrund, da ein einfaches Löschen nicht möglich ist.“ Ein solcher Brand kann bis zu Tage dauern.

Die Bonner Feuerwehr hat solche Szenarien schon mehrfach geübt, unter anderem mit den Stadtwerken Bonn, die Elektrobusse einsetzen. „Es hilft viel Wasser. Und wenn das nicht hilft, hilft noch mehr Wasser“, sagt Feuerwehrsprecher Frank Frenser. Techniken, wie E-Fahrzeuge in große Wannen oder Container mit Wasser zu setzen, um sie zu kühlen, habe man in Bonn bewusst nicht im Portfolio. „Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass solche Brände mit herkömmlichen Löschwasser gut in den Griff zu bekommen sind. Wir kontrollieren zusätzlich mit einer Wärmebildkamera.“ Das sei auch die Empfehlung der Fachverbände. Allerdings müsse man sich darauf einstellen, dass Einsätze länger dauerten. „Wenn das Feuer wieder aufflammt, müssen wir noch einmal kühlen. Das kann auch auf dem Schrottplatz sein, wo das Fahrzeug später gelagert wird“, so Frenser. Generell seien für die Rettungskräfte die Gefahren durch Strom zu beachten.

Nach Nachlöscharbeiten konnte die Feuerwehr den Einsatz vor Ort beenden. Die Brandursache ist noch unklar, die Polizei hat die Brandstelle beschlagnahmt und die Ermittlungen aufgenommen.

(ga)
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