Patronatsfest Bonn ehrt Cassius und Florentius

BONN · "Du Stadt Bonn, du Stadt am Rhein, lange warst du einmal Regierungssitz", ertönte es gestern auf Lateinisch während des Einzuges des Oberbürgermeisters und zahlreicher Ratsmitglieder gemeinsam mit Stadtdechant Wilfried Schumacher in den Bonner Münster von der Empore.

Am Abend zieht die Prozession zur St. Maria Magdalena Kirche in Endenich.

Am Abend zieht die Prozession zur St. Maria Magdalena Kirche in Endenich.

Foto: Barbara Frommann

"Urbs Bonnensis, urbs Rhenalis", lautet der Titel der Stadthymne, mit der der Chor und das Orchester des Bonner Münsters die Ankunft der feierlichen Prozession und der Bittkerze begleiteten. Zahlreiche Gläubige versammelten sich zum Festgottesdienst in der Münsterbasilika. Die Messe war der Höhepunkt des zehntägigen Festes zu Ehren der Bonner Stadtpatrone Cassius und Florentius.

Bereits im Mittelalter stiftete der Rat der Stadt das Kerzenopfer zu Ehren von Cassius und Florentius. Und auch in diesem Jahr wurde die Tradition fortgeführt. Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, der zu dem feierlichen Anlass die Amtskette des Stadtoberhauptes trug, entzündete die Votivkerze des Stadtrates und der Verwaltung. Ein idealisiertes Schwert auf dem Bittopfer erinnerte dabei an das Martyrium der Stadtpatrone. Der Legende zufolge wurden Cassius und Florentius, zwei römische Legionäre, Opfer der Christenverfolgung im 3. Jahrhundert und am Fuße des Bonner Kreuzberges hingerichtet.

"Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes", lautete das Leitwort, unter dem die Festdekade in diesem Jahr stand. "Ein solches Bekenntnis kann nur ablegen, wer aus einer lebendigen Beziehung zu Gott lebt", sagte Stadtdechant Schumacher. Das Motto stammt aus dem Römerbrief und erinnere an das Martyrium der römischen Soldaten. Soldaten, so Schumacher, würden für Schlachten gebraucht und nicht für Kasernen.

"Cassius und Florentius aber führen uns hinaus in die Feldlazarette unserer Gesellschaft." Zu den weiteren Zelebranten des Festhochamtes zählten unter anderem Pfarrer Bernd Kemmerling, Dechant im Dekanat Bonn Mitte/Süd, Bernhard Auel und Subsidiar Klaus Ersfeld, Diakon am Bonner Münster. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst unter der Leitung von Kantor Markus Karas außerdem von Suzanne Thorp (Sopran), Christine Wehler (Alt), Ulrich Cordes (Tenor), Thilo Dahlmann (Bass), vom Cityprojektchor und Wolfgang Bretschneider an der Orgel.

Den Abschluss der Festdekade bildete am Abend die traditionelle Lichterprozession. Mit Kerzen und Fackeln ausgestattet, zog die Prozession von der Endenicher Marterkapelle auf dem Kreuzberg zur Pfarrkirche St. Maria Magdalena. Hier eröffneten Dechant Alfons Adelkamp und Offizial Prälat Günter Assenmacher am Morgen mit einem feierlichen Gottesdienst das Marterfest.

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