Erst Enkeltrick, dann falscher Polizist Telefonbetrüger erbeuten 15.000 Euro von Bonnerin

Bonn · Eine Seniorin aus Bonn ist Opfer von Telefonbetrügern geworden. Diese wendeten am Telefon gleich mehrere Tricks an, um an einen hohen Geldbetrag der 95-Jährigen zu kommen. Die Polizei ermittelt.

 Am Telefon setzten die Betrüger die Seniorin mit verschiedenen Tricks unter Druck. (Symbolfoto)

Am Telefon setzten die Betrüger die Seniorin mit verschiedenen Tricks unter Druck. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Eine 95 Jahre alte Bonnerin konnte sich am Montag zunächst noch gegen den Angriff von Telefonbetrügern wehren. Doch als die Anrufer vom Enkeltrick auf die Masche mit dem falschen Polizisten umstiegen, brachten sie die Seniorin um 15.000 Euro. Nun ermittelt die Polizei.

Den Enkeltrick durchschaute die ältere Dame. Das Gespräch am Nachmittag beendete sie, als sie die Stimme des vermeintlichen Enkels nicht erkannte, wie die Polizei mitteilte.

Etwa zehn Minuten später klingelte bei ihr jedoch erneut das Telefon. Der Anrufer gab zu verstehen, er sei ein Kriminalbeamter und gab an, das vorangegangene Telefonat mit dem Enkeltrickbetrüger abgehört zu haben. Der Betrüger verlangte nun die Hilfe der Geschädigten, um an die Täter heranzukommen.

Betrüger üben massiven Druck aus

Durch massiven Druck und geschickte Gesprächsführung überzeugten die Telefonbetrüger die Seniorin schließlich davon, rund 15.000 Euro bei ihrer Bank abzuheben. Sie sollte das Geld auf dem Reifen eines Pkw ablegen, der in der Nähe ihres Hauses geparkt war. Dies sei notwendig, um die Enkeltrickbetrüger auf frischer Tat festzunehmen. Das Geld würde die 95-Jährige im Anschluss wiederbekommen. Tatsächlich wurde das Bargeld in der Folge aber unbeobachtet von den Betrügern abgeholt.

Für die Bonner Polizei ist ein solches Vorgehen von Betrügern nicht neu. „Sie verschmelzen unterschiedliche Methoden der Gesprächsführung. Das kommt immer mal wieder vor“, sagte Simon Rott, Sprecher der Bonner Polizei auf GA-Anfrage. Er warnte davor, dass die Betrüger sehr erfinderisch in den Gesprächen seien. Manche täuschten auch vor, während des Telefonats mit der Polizei zu verbinden“, sagte er.

Die Beamten raten, keine Auskünfte am Telefon zu geben. Die richtige Polizei fragt am Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenstände. Niemals sollten Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte ausgegeben oder an öffentlich zugängliche Orte gelegt werden. Das Telefonat sollte beendet werden und nach dem Auflegen die Polizei über den Notruf 110 alarmiert werden.

Das zuständige Kriminalkommissariat aus Bonn hat die Ermittlungen zu dem Fall übernommen.

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