An Christi Himmelfahrt Erstkommunion trotz Corona-Krise in Bonn

Bonn · Zum ersten Mal seit 15 Jahren fand an Christi Himmelfahrt wieder eine Erstkommunion in der katholischen Kirchengemeinde Sankt Martin statt.

 Gottesdienst unter Corona-Bedingungen: Bei der Erstkommunionfeier in St. Remigius galten strenge Abstandsregelungen.

Gottesdienst unter Corona-Bedingungen: Bei der Erstkommunionfeier in St. Remigius galten strenge Abstandsregelungen.

Foto: Carlotta Cornelius

Eigentlich stand die Erstkommunionfeier der katholischen Kirchengemeinde Sankt Martin unter keinem guten Stern. „Es ist die erste Kommunion in unserer Gemeinde seit 15 Jahren“, sagte Stadtdechant und Münsterpfarrer Wolfgang Picken am Donnerstag in seiner Predigt. Aufgrund der Bauarbeiten am Bonner Münster habe man auf die benachbarte St. Remigius Kirche ausweichen müssen – und dann sei da natürlich auch noch Corona.

„Bis Ende April haben wir nicht gewusst, ob die Feier überhaupt stattfinden kann“, berichtet Schwester Carmen Reifenscheid, ehrenamtliche Seelsorgerin beim Stadtdekanat Bonn. Als Katechetin hat sie die Kinder seit September auf den großen Tag vorbereitet – in Corona-Zeiten eine besondere Herausforderung. „Die Vorbereitungen liefen bis zum Shutdown ganz normal, danach haben wir die Treffen online abgehalten.“ Als Anfang Mai die Freigabe für den Gottesdienst kam, hätten sich Kinder und Eltern natürlich gefreut. Gleichzeitig habe man sich bemüht, die Auflagen rechtzeitig umzusetzen. „Dass wir dieses Jahr nur vier Kommunionskinder haben kam uns zugute, da die Plätze in der Kirche aufgrund der Maßnahmen beschränkt sind“, so Reifenscheid.

Beschränkungen sind deutlich zu spüren

Diese sind beim Gottesdienst deutlich zu spüren. Am Einlass werden Personenlisten geführt, beim Betreten und Verlassen der Kirche herrscht Maskenpflicht. Bernhard Hieronymi, Freiwilliger aus der Pfarrei, hat sich als Ordner einteilen lassen. Gemeinsam mit mehreren Kollegen kontrolliert er am Eingang die Einhaltung der Auflagen. „Es ist nicht immer einfach, die Regelungen durchzusetzen“, erzählt er. „Viele fragen sich: Was soll der Quatsch? Der Großteil der Leute ist aber sehr kooperativ.“ Vor allem die Abstandsregelung auf den Kirchenbänken sorgt beim manch einem Nachzügler für Verwirrung. Auch die Registrierung lassen einige Besucher nur widerwillig über sich ergehen.

Beim Gottesdienst läuft dann alles in geregelten Bahnen. Obwohl in diesem Jahr auf Mundkommunion und Gesang verzichtet wird, will sich Wolfgang Picken nicht vom Feiern abbringen lassen. Während Münsterkantor Markus Karas für musikalische Begleitung sorgt, animiert er die Besucher zum Mittanzen. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch: „Ursprünglich hätten vier Kinder die Kommunion empfangen sollen, Corona hat die Teilnahme eines Kindes aber leider unmöglich gemacht“, so Picken. Deshalb solle es später noch einen weiteren Gottesdienst geben. „Zusammen mit den anderen Kommunionskindern.“

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