Partner bei Rechtsanwaltskanzlei Ehemaliger Bonner OB Ashok Sridharan will in Bonn bleiben

Bonn · Der ehemalige Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan beginnt eine neue Tätigkeit: Er wird künftig als Rechtsanwalt und Partner einer Anwaltskanzlei in Bonn tätig sein.

 Ashok Sridharan wird künftig als Partner einer Anwaltskanzlei tätig sein.

Ashok Sridharan wird künftig als Partner einer Anwaltskanzlei tätig sein.

Foto: Benjamin Westhoff

Der frühere Bonner Oberbürgermeister Ashok Sridharan ist zu Jahresbeginn als Partner bei der renommierten Bonner Rechtsanwaltskanzlei Busse und Miessen eingestiegen. Wie die Kanzlei am Mittwoch öffentlich machte, werde Sridharan im Bonner Büro den Bereich Staat und Verwaltung verstärken. Sridharan war nach seiner Abwahl im September Ende Oktober nach fünf Jahren aus dem Amt ausgeschieden. Seit November ist die ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Katja Dörner seine Nachfolgerin. Sie setzte sich in einer Stichwahl durch.

Wie Sridharan gegenüber dem General-Anzeiger sagte, werde er sich künftig um juristische Angelegenheiten aus dem Bereich des Staats- und Verwaltungsrechts kümmern, zum Beispiel die Gemeindeordnung. Außerdem wolle er die Realisierung von Nachhaltigkeitsprojekten beratend begleiten. „Solche Projekte werfen vielseitige rechtliche Fragestellungen auf, das beginnt schon bei der Gestaltung der Zusammenarbeit in dem Projekt“, sagte Sridharan.

Er wolle als Rechtsanwalt bundesweit, gerne auch international arbeiten. In der Kanzlei hat der studierte Verwaltungsjurist bereits während seiner Ausbildung gearbeitet: „Ich freue mich darauf, als Rechtsanwalt und Partner in der Kanzlei, in der ich schon als Rechtsreferendar tätig war, Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen bei der Realisierung ihrer Ideen beratend unterstützen zu können“, erklärte der Alt-OB.

Der Volljurist hat nach dem Referendariat zwar nicht als Rechtsanwalt gearbeitet, war aber 25 Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen kommunaler Verwaltungen tätig. Vor seiner Zeit als Oberbürgermeister war er von 2002 bis 2015 Erster Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Königswinter und zuvor Leiter des dortigen Rechtsamtes. „In dieser Position bin ich sozusagen als Anwalt der Kommune aufgetreten“, so Sridharan. Er betonte, er werde keine Mandate annehmen, die Projekte beträfen, mit denen er in seiner Funktion als Oberbürgermeister zu tun gehabt habe.

Vertrag kurz vor Weihnachten unterzeichnet

Sein Arbeitsplatz sei das Bonner Büro der Sozietät, für die nach eigenen Angaben insgesamt knapp 30 Anwälte auch an den Standorten Berlin und Leipzig beschäftigt sind. Nach der Stichwahl sei die Kanzlei auf ihn zugegangen und habe nach seinem Interesse an einer Zusammenarbeit gefragt. „Kurz vor Weihnachten haben wir den Vertrag unterzeichnet.“ Zum Gerede einer möglichen Beschäftigung bei den Vereinten Nationen sagte Sridharan: „Es hat keinerlei Gespräche gegeben.“

Wohl aber hätten ihm andere internationale Organisationen „interessante Angebote“ unterbreitet. In den zwei Monaten nach dem Amt habe er sich auch deshalb bewusst eine Auszeit genommen, um sich klar über seine weitere berufliche Zukunft zu werden. „Gemeinsam mit meiner Frau und der Familie habe ich entschieden, in unserer Geburtsstadt Bonn zu bleiben und bei den Rechtsanwälten Busse & Miessen zu arbeiten“, sagte Sridharan, auch weil die erwachsenen Kindern, die Eltern und die Freunde im Rheinland leben. In Röttgen will die Familie wohnen bleiben.

Für die Sozietät sagte Michael Nimphius, einer der geschäftsführenden Partner: „Wir haben mit Herrn Sridharan einen ausgewiesenen und anerkannten Verwaltungsfachmann mit verwaltungsrechtlicher Expertise gewinnen können. Er passt perfekt in unser Team von Spezialisten.“ 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort