Tauschen und Schenken Floating Market findet auf der MS Beethoven statt

Bonn · Tauschen und Schenken für mehr Nachhaltigkeit. Eine Projektgesellschaft organisiert einen Floating Market auf dem Bonner Schiff MS Beethoven für Sonntag, 31. Juli.

 Darius Roncoszek und Sophie Schraml organiseren den Tauschmarkt auf der MS Beethoven.

Darius Roncoszek und Sophie Schraml organiseren den Tauschmarkt auf der MS Beethoven.

Foto: Meike Böschemeyer

Das Bonner Veranstaltungsschiff MS Beethoven lädt für Sonntag, 31. Juli, ans Brassertufer zum Tauschen und Teilen ein. Organisiert wird der sogenannte schwimmende Markt (Floating Market) von der Projektgesellschaft Envision21.

„Alles, was man nicht mehr braucht und anderen eine Freude machen könnte, darf mitgebracht werden“, sagt Sophie Schraml, Gründerin der Gesellschaft. Envision21 hat zum Ziel, das gesellschaftliche Leben nachhaltiger zu gestalten. Neben den Freeboxen veranstalten Schraml und ihr Partner Darius Roncoszek Crowdfunding Events und Tauschmärkte, auch „Sharing Market“ genannt. Die Freeboxen sind öffentliche Kleiderschränke für den Austausch von nicht mehr gewollten Gegenständen. Sie sind in Bad Godesberg und in Bonn Endenich zu finden.

Eine Ausweitung der Box zu einem „Sharing Market“ (Markt zum Teilen) solle die Lust am Teilen verstärken. Ein Markt fand bereits auf dem Festland rund um die Freebox in Bad Godesberg statt. Laut Veranstalter wurde dieser gut von den Besuchern angenommen. Die Verlagerung auf ein Schiff gebe nun die Möglichkeit, ein neues Publikum zu gewinnen, das das Konzept der Freebox bisher noch nicht kennt, so die Gründerin.

Zudem biete der Veranstaltungsort Raum für eine angenehme Atmosphäre – mit DJane Adah Soe und dem Catering der Schiffsbesatzung. Der Eintritt aufs Boot ist für jeden kostenlos. Die musikalische Begleitung ist unter anderem möglich durch die Förderung des Kulturamtes der Stadt Bonn. Einnahmen werden lediglich durch das Catering generiert.

Die Miete hat Alexander Dahm, Kapitän und Eigentümer der MS Beethoven, bewusst vergünstigt, um das Projekt zu unterstützen. Von 13 Uhr bis 17 Uhr legt das Personenschiff für die Besucher am Alten Zoll an. Für den guten Zweck ließe der Kapitän gerne „einen Fahrtag flöten“, wie er sagt. „Man muss in der heutigen Zeit auch mal was Neues ausprobieren. So können wir vielleicht auch die junge Generation für Schiffe begeistern“, so Dahm. Viele junge Menschen würden sie für altbacken halten. „Das stimmt so aber gar nicht. Auf einigen unserer Events ist ein junges Publikum zu sehen“, sagt der Kapitän.

Maximal acht Teile mitbringen

Besucher des Markts dürfen bis zu acht Teile mit aufs Schiff bringen: Von Kleidung über Deko zu Spielzeug und Büchern. Auch Fahrräder sind erlaubt; Lebensmittel und große Kleiderschränke allerdings nicht. „Wir wollen verhindern, dass Leute ihre Keller bei uns ausladen“, sagt Schraml.

Gezwungen, etwas mitzubringen, sei keiner der Gäste. Die Organisatorin betont: „Es geht darum, sich auszutauschen und kennenzulernen. Wir schaffen einen interaktiven Raum des Schenkens.“ Ganz nach dem Motto „Gelebte Nachhaltigkeit“. Denn die Veranstaltung diene auch zur Sensibilisierung für einen wertvollen Umgang mit Ressourcen. Als Gegensatz zur Konsum- und Wegwerfgesellschaft. „Die Leute sind bisher gerne gekommen und finden auch die Verbindung zwischen Teilen und einem Musikevent ganz toll“, sagt Schraml.

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