Ehemaliges Bonner Römerlager Bonn hofft auf Status als Unesco-Weltkulturerbe
Bonn · In der chinesischen Stadt Fuzhou tagt seit Freitag das Unesco-Welterbe-Komitee. Bei der Konferenz, die bis zum 31. Juli dauert, soll auch über eine Aufnahme des niedergermanischen Limes – und damit des ehemaligen Bonner Römerlagers – in den Kreis der Weltkulturerbestätten entschieden werden.
Insgesamt soll über fünf Anträge, an denen Deutschland beteiligt ist, entschieden werden. Wann genau mit einem Ergebnis zu rechnen ist, war aus Organisatoren- und Teilnehmerkreisen bislang nicht verlässlich zu erfahren.
Wegen der Corona-Pandemie war die Sitzung im vergangenen Jahr verschoben worden. Nun findet sie als Hybridveranstaltung statt, was bedeutet, dass einige Komitee-Mitglieder via Internet hinzugeschaltet werden.
Die Bonner Stadtverwaltung hatte sich gegenüber dem General-Anzeiger mit Blick auf die Entscheidung zuletzt zuversichtlich gezeigt. Sie will von einem positiven Votum nicht zuletzt in touristischer Hinsicht profitieren. Geplant ist etwa im Verbund mit anderen Städten ein Limes-Radweg.
Skepsis war zuletzt hingegen in den Reihen der Bürgerschaft laut worden. In ihren Augen hat die Stadt Bonn zu wenig getan, um dem Projekt den gebührenden Nachdruck zu verleihen. Und auch eine beschlossene Nachverdichtung an Drusus- und Graurheindorfer Straße und damit auf dem Gelände des früheren Römerlagers, so befürchteten sie, könnte das Projekt zum Scheitern bringen. Konkret geht es um das Areal zwischen Graurheindorfer Straße, Rosental, Augustusring und Rhein, über das sich seit der Zeit des römischen Kaisers Tiberius, etwa ab dem Jahr 35 und dann über vier Jahrhunderte, eines der größten militärischen Festungen des römischen Weltreichs erstreckte.