Iran-Protestaktion an der Adenauerallee Demonstranten fordern Olaf Scholz zum Handeln auf

Bonn · Mit einer Kunstaktion hat die Gruppe „FrauenLebenFreiheit Bonn“ auf die Revolution im Iran aufmerksam gemacht. Sie fordert, sich mit den Menschen zu solidarisieren.

 Die Gruppe „FrauenLebenFreiheit Bonn“ protestiert vor dem Bonner Amtssitz von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Die Gruppe „FrauenLebenFreiheit Bonn“ protestiert vor dem Bonner Amtssitz von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Foto: Benjamin Westhoff

Blutverschmiert und leblos muteten sie an, die zwölf Exiliranerinnen und -iraner der Gruppe „FrauenLebenFreiheit Bonn“, die vor dem Bonner Amtssitz von Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Boden lagen. Mit ihrer Kunstaktion am Montagnachmittag wollten sie den Bundeskanzler zum Handeln auffordern. „Wir wollen nicht ächten, wir wollen Mut machen. Es ist noch Zeit, sich für die richtige Seite zu entscheiden“, so Honayoun, Sprecher der Ortsgruppe Bonn. Der 38-jährige Exiliraner lebt seit 27 Jahren in Deutschland und möchte die Menschen im Iran bei ihren Protesten unterstützen und auf das Schweigen der Bundesregierung hinweisen.

Auch die anderen rund 40 Menschen, die der spontanen Einladung der Gruppe gefolgt waren und an diesem Nachmittag mitprotestieren, wollten sich mit ihrer Teilnahme an der Kunstaktion, mit Schildern und Sprüchen vor dem Palais Schaumburg solidarisch zeigen und Aufmerksamkeit erregen. „Wir fordern Scholz“, riefen sie und klingelten anschließend persönlich am Tor des Bundeskanzlers im ehemaligen Regierungsviertel. „Was muss noch passieren, damit Scholz aufsteht und mit uns spricht?“, fragt sich Honayoun. Die Protestierenden sind enttäuscht, dass Scholz sich seit einer anfänglichen Stellungnahme im September nicht mehr zu den Menschen- und Frauenrechtsverletzungen im Iran geäußert habe.

Forderungen der Gruppe

Ziel der Aktion sei es deshalb, die Bundesregierung zu einer Stellungnahme und zur Einhaltung des Koalitionsvertrags zu bewegen, wie aus einer Pressemitteilung von „FrauenLebenFreiheit Bonn“ hervorgeht. Außerdem stellt die Ortsgruppe Forderungen an den Bundeskanzler: Unter anderem gehört dazu, die diplomatischen Beziehungen zur Islamischen Republik Iran sowie die Atomverhandlungen einzufrieren, Botschafter auszuweisen und nicht weiter mit Lobbyisten des iranischen Regimes zusammenzuarbeiten. Zudem erwarte die Gruppe, eine „Wende in der Iran-Politik der Bundesregierung“, die Menschenrechtsverletzungen im Fokus habe, und erhöhten Schutz für Menschen aus dem Iran, die in Deutschland im Exil leben.

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