Polizei veröffentlicht Bild Mann belästigt Zwölfjährigen in Bonner Straßenbahn sexuell
Update | Bonn · Nach der sexuellen Belästigung eines Zwölfjährigen in der Stadtbahn 62 im November sucht die Polizei weiter nach dem Tatverdächtigen. Nun wurde auf richterlichen Beschluss ein Bild des Mannes veröffentlicht.
Ungefähr fünf Monate, nachdem ein Unbekannter einen Jungen in der Bonner Stadtbahn 62 bedrängt haben soll, hat die Polizei nach richterlichem Beschluss ein Bild des Mannes veröffentlicht. Sein zwölfjähriges Opfer habe man im Verlauf der Ermittlungen ausfindig machen können, gab die Polizei am Montag bekannt.
Der Junge war am Mittwoch, 16. November, in der Stadtbahn 62 sexuell belästigt worden. Er war gegen 17 Uhr von Beuel in Richtung Dottendorf unterwegs, als sich laut Polizei ein erwachsener Fahrgast neben ihn setzte. Eine Zeugin, auf deren Schilderungen die Tatbeschreibung beruht, beobachtete, wie der offenbar Fremde den Jungen am Bein streichelte und unsittlich berührte. Daraufhin griff die Frau ein und setzte sich mit dem Jungen auf einen anderen Platz. „Als der Unbekannte ihnen folgte, wies ein unbekanntes Pärchen, das ebenfalls auf das Geschehen aufmerksam geworden war, den Mann zurecht“, sagt ein Polizeisprecher.
An der Haltestelle Stadthaus stieg der Junge schließlich aus. Er wurde von dem Pärchen begleitet, das ihn sicher zu seinen Eltern bringen wollte. Der Tatverdächtige verließ, so der bisherige Ermittlungsstand, am Bonner Hauptbahnhof die Bahn. Die couragierte Zeugin informierte kurze Zeit später, nachdem sie die Bahn verlassen hatte, die Polizei.
Ermittlungen der Polizei bislang erfolglos
Sofort leiteten die Beamten des Kriminalkommissariats 12 umfangreiche Ermittlungen ein, bisher konnte kein Tatverdächtiger gefasst werden. Der Tatverdächtige wurde von der Zeugin als etwa 35 bis 45 Jahre alt mit langem blonden Haar, weißer FFP2-Maske, orangefarbener Winterjacke, grauer Jeans sowie schwarzen Schuhen beschrieben.
Hinweise nehmen die Ermittler des Kriminalkommissariats 12 der Bonner Polizei weiterhin unter der Rufnummer 0228/15-0 oder per E-Mail an KK12.Bonn@polizei.nrw.de entgegen.
Was man in kritischen Situationen tun kann
Im Zusammenhang mit diesem Geschehen appelliert die Bonner Polizei: „Informieren Sie bei verdächtigen Wahrnehmungen bitte sofort die Polizei über den Notruf 110.“ Für kritische Situationen hat die Polizei zudem einige Regeln aufgestellt, an die man sich halten soll. Jeder Mensch unabhängig von Alter, Geschlecht, Größe oder Körperbau könne Hilfe leisten, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.
„Schauen Sie nicht weg, seien Sie aufmerksam, sprechen Sie andere mögliche Helfende direkt an oder sagen Sie laut, dass Sie Hilfe organisieren. Dies kann bereits dazu beitragen, dass von dem Opfer abgelassen wird“, erklärt ein Polizeisprecher. Zudem sollte man sich Täter-Merkmale wie Kleidung oder den Fluchtweg einprägen. „Erste Hilfe kann lebenswichtig sein! Kümmern Sie sich deshalb unverzüglich um verletzte Personen.“ Schließlich sollte man sich als Zeuge zur Verfügung stellen, damit eine Straftat umfassend aufgeklärt werden könne.