Nach schwieriger Corona-Zeit Kioskbetreiber eröffnen Postfiliale an der Adenauerallee

Gronau · Hadis Mansouri und ihr Mann Mehdi betreiben den Rhein-Kiosk. Um die Pandemie zu überstehen, mussten sie einen Kredit aufnehmen. Nun erweitern sie ihr Geschäft.

 Hadis Mansouri steht vor dem Rhein-Kiosk.

Hadis Mansouri steht vor dem Rhein-Kiosk.

Foto: Michael Reinhard

Vor ziemlich genau zwei Jahren haben Hadis Mansouri und ihr Mann Mehdi den Rhein-Kiosk eröffnet. Mit viel Ausdauer und Geduld haben die Mansouris das Geschäft an der Adenauerallee 66 durch die Corona-Pandemie gebracht. Das Ehepaar konnte die Bank mit ihrem Geschäftsmodell überzeugen und bekam die erforderlichen Kredite gewährt, um die Schließung ihres Kiosks während der Lockdowns finanziell zu überstehen.

Ein Grund für den Kredit dürfte die enge Zusammenarbeit der Inhaber mit der Deutschen Post sein. Ein halbes Jahr nach der Eröffnung das Rhein-Kiosk begann die Zusammenarbeit, zunächst als DHL Paketshop. Seit dem 28. Februar hat sich der Laden zu einem Kiosk mit Postfiliale gewandelt. Neuerdings besteht für die Kunden die Möglichkeit, Einschreiben, Bücher- und Warensendungen anzunehmen und aufzugeben. Blinde Menschen können nun von hier Nachrichten oder Zeitungen in Braille-Schrift, sowie Hörbücher und Kassetten empfangen und versenden.

Auf das Post-Geschäft konzentrieren

Geöffnet haben die Mansouris für die Kunden montags bis samstags zwischen 8 und 19.30 Uhr. „Wir wollen uns auf die Dienstleistungen der Post konzentrieren“, meint Hadis Mansouri, „und weniger abhängig vom Verkauf von Tageszeitungen, Tabakwaren und Getränken sein.“

Im Optimalfall ergänzen sich beide Geschäftszweige. Viele Kunden geben also nicht nur einen Brief ab, sondern kaufen nebenbei noch eine Kleinigkeit im Kiosk ein. „Gerade hatten wir das Paradebeispiel, die Dame hat Kaffee geholt, unsere neuen Micky Maus-Briefmarken gesehen und mitgenommen,“ sagt Vertriebsmanagerin Silvia Schulte von der Post, die ebenfalls im Laden arbeitet. Sie lernt seit ein paar Tagen Hadis Mansouri an und macht die Kisokbesitzerin mit den neu anstehenden Aufgaben im Servicebereich vertraut.

Die Kosten für Technik, Ausstattung und Anlernen übernimmt dabei die Post, die sich an die Veränderungen im Versandwesen durch die zunehmende Digitalisierung anpasst. Zum Beispiel ermöglicht die Funktion der Paketankündigung, den Versandweg elektronisch nachzuverfolgen und über den neuesten Stand informiert zu sein. Die Kunden wissen dann ganz genau, ab wann ihr Paket abholbereit ist.

Neue Filiale auch in der Römerstraße

Zu den Veränderungen im Versandwesen gehört auch die Ausweitung der Partnerfilialen, bei der die Zusammenarbeit der Post mit Schreibwarenläden, Kiosken oder Lebensmittelläden im Vordergrund steht. Dadurch gibt es Kosteneinsparung an Miete und Personal bei der Post und eine gleichzeitige Angebotsausweitung bei den kleineren Einzelhändler – so die Idee, die dahinter steckt.

In Bonn können die Kunden der Post auf ein Netzwerk von 51 Filialstandorten zurückgreifen, um ihre postalischen Angelegenheiten zu klären. Der nächste Filialstandort soll dabei für einen Kunden in einem Umkreis von zwei Kilometer erreichbar sein. Die am 10. Februar eröffnete Filiale im Geschäft Twoface an der Römerstraße 23 ist dabei eine von insgesamt 44 Partnerfilialen. Die Partnerfiliale im Zentrum ersetzt damit die im Dezember geschlossene Zweigstelle am Johanneskreuz.

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