Live-Musik, Aktionen und Atmosphäre Kirschblütentage in Bonner Friedrichstraße sind gestartet

Bonn · Händler und Wirte laden zu den Kirschblütentagen in die Bonner Friedrichstraße ein. Der einstige „Hinterhof“ der Innenstadt hat sich zum Schmuckstück gemausert. Auch dank der Einrichtung der Fußgängerzone, wie die Interessengemeinschaft betont.

Kirschblüte in Bonn,  April 2022: So schön blüht es in Bonn (mit Fotos)
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So schön blüht es in Bonn

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Foto: Nicole Schneider

Rosarot präsentiert sich die Altstadt, blütenweiß die Friedrichstraße nur wenig entfernt: Rund um das Stadthaus öffnen sich in diesen Tagen die Knospen der Kirschbäume. Grund genug für Geschäftsleute und Wirte der Friedrichstraße zu den „Kirschblütentagen“ einzuladen.

„Jetzt erleben wir zwischen Belderberg und Kesselgasse wieder diese einmalige Atmosphäre in einer der – laut GEO-Magazin – Top 10 Fußgängerzonen Deutschlands“, freut sich Roland Goseberg, stellvertretender Vorsitzender der „ISG Friedrichstraße“. „Passend dazu finden nach zweijähriger Pause endlich wieder unsere Kirschblütentage statt“, ergänzt er.

Aktionen gehen bis zum 9. April

Bis zum 9. April präsentieren die Händler zu ihren üblichen Öffnungszeiten verschiedene Aktionen, es wird Live-Musik geboten, die Wirte servieren Spezialitäten aus aller Welt endlich wieder im Freien. Schließlich waren auch für die ansässigen Unternehmen die vergangenen zwei Jahre nicht gerade leicht. „Aber unter dem Strich sind wir alle gut durch die Coronazeit hindurchgekommen“, sagt Goseberg.

Für ihn und die Händlergemeinschaft hebt sich die Friedrichstraße deutlich von anderen Einkaufspassagen in der City ab. „Hier finden die Kunden noch viele inhabergeführte Geschäfte, die nicht nur ein besonderes Sortiment bieten, sondern Wert auf eine optimale Beratung legen. Wir wissen, dass viele Bonner genau das schätzen“, so der ISG-Vorstand.

Einst fuhren Straßenbahnen und Autos durch die Straße

Mit dieser Vielfalt punkteten die Anrainer schon immer. „Es gab in der Vergangenheit viele Veränderungen, die die Unternehmen mitgetragen und vorangebracht haben“, betont er. Schließlich ist es noch gar nicht so lange her, da wurde die Friedrichstraße spöttisch als „Hinterhof“ der Bonner Innenstadt bezeichnet. Schließlich lag sie am Ende der feinen Flaniermeile. Straßenbahnen und Autos fuhren jahrzehntelang durch die enge Verbindung zwischen Belderberg und Friedensplatz. „Natürlich gab es damals große Diskussionen, als die Friedrichstraße zur Fußgängerzone umgebaut werden sollte. Viele befürchteten, dass sie ihre Kundschaft verlieren, wenn es vor der Tür keine Parkplätze mehr gibt und die Durchfahrt verboten ist. Heute wissen wir, dass diese Sorge vollkommen grundlos war“, so Goseberg.

Diese Zeiten sind längst passé. Als neuester Abschnitt der Bonner Fußgängerzone präsentiert sich die Friedrichstraße als schicke Einkaufsadresse. Mode, exklusive Einrichtung, Schmuck, erlesene Spezialitäten und zahlreiche Restaurants und Cafés laden zum Flanieren, Stöbern und Verweilen ein. „Hier herrschte früher weder Lebens- noch Verkaufsqualität. Mit der Einrichtung der Fußgängerzone kam der Wandel und die Friedrichstraße blüte richtig auf.“

Händler wünschen sich bessere Kommunikation zu Verkehrsplanungen der Stadt

Daher betrachtet er die derzeitige Diskussion über die Kappung des Cityrings differenziert. „Wir stehen der Planung nicht grundsätzlich pessimistisch entgegen. Aber wir hätten uns eine bessere Kommunikation gewünscht. Das hätte man langfristiger ankündigen müssen“, so der stellvertretende Vorsitzende. Allerdings: „Ob diese Maßnahme während der Sperrung des Koblenzer Tors durchgeführt werden musste, sei dahingestellt“, gibt er sich diplomatisch. „Wir würden es begrüßen, wenn Stadt und Politik jeweils frühzeitig informieren, was passiert und in welche Richtung es gehen wird.“

Damit verbunden ist seiner Meinung nach auch, deutlicher die Vorteile der vorhandenen Infrastruktur hervorzuheben. „Wer online bestellt, den wird man nicht umerziehen können. Aber wir können damit werben, dass es in der Innenstadt genügend Parkplätze gibt. Außerdem sollte die besondere Atmosphäre hervorgehoben werden. Die Menschen wollen nicht nur shoppen, sondern sie wollen ein Einkaufserlebnis. Das bietet die Stadt an vielen Stellen. Und darauf sollte selbstbewusst hingewiesen werden“, so Goseberg.

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