Auftritte auf dem Telekom-Campus Bonnlive holt Sportfreunde Stiller, Bosse und Helge Schneider nach Bonn

Beuel · Im Juni holt Bonnlive für Open Air-Konzerte zahlreiche Künstler auf die Bühne am Telekom-Campus. Neben Juli sind auch Helge Schneider und das Junge Theater dabei. Bisher war es schwierig, eine andere Spielfläche in der Bundesstadt zu finden.

 Vergangenen Sommer kamen Tausende Besucher zu der Open-Air-Konzertreihe auf dem Telekom-Campus, wie hier bei Mo-Torres.

Vergangenen Sommer kamen Tausende Besucher zu der Open-Air-Konzertreihe auf dem Telekom-Campus, wie hier bei Mo-Torres.

Foto: Ingo Firley

Bonnlive startet wieder mit einer Konzertreihe im Sommer. Nachdem es zuletzt Lärmbeschwerden auf der Spielfläche am Römerbad gab, etablierten die Veranstalter schon 2021 den Telekom-Campus in Beuel als Spielstätte. Dort will man sich nun langfristig binden. „Für uns ist es der Nachfolger des Kulturgartens“, sagt Geschäftsführerin Katharina Hetkämper. Im Juni kommen die Sportfreunde Stiller, Pietro Lombardi, Royal Republic, Juli, Mike Singer und Bosse.

Über den Zeitraum von mehr als zwei Wochen gibt es zwölf Konzerte und Comedyshows sowie drei Aufführungen des Jungen Theaters Bonn. Helge Schneider, der schon vor drei Jahren beim Kulturgarten gastierte, ist ebenfalls dabei. Hinzu kommt ein kölscher Abend mit den Funky Marys, den Domstürmern, Miljö und Lupo. Für klassische Töne sorgt das Beethoven Orchester, bevor Cat Ballou am 18. Juni die Konzertreihe beendet. Die Tickets für das Junge Theater liegen bei unter 20 Euro, Karten für die Konzerte gibt es ab 30 Euro. Der Vorverkauf beginnt am Sonntag um 16 Uhr

Suche nach Spielstätte gestaltet sich schwierig

Dass Bonnlive diesen Sommer überhaupt eine Spielstätte hat, ist nicht zuletzt der Telekom zu verdanken. „Es ist uns ein Anliegen, insbesondere in Bonn das kulturelle Leben zu fördern“, sagt Unternehmenssprecherin Alexandra Hürter-Waasem. Wie Hetkämper erläutert, sei es nach wie vor nicht leicht, eine Alternative für ein Open Air zu finden. „Wir haben eine lange Leidensgeschichte hinter uns“, erzählt sie.

So wurde bei einem Konzert von Cat Ballou am Römerbad wegen Lärmbeschwerden der Strom abgedreht, Völkerball sagten ihren Auftritt 2021 lieber ganz ab, ehe sie Gefahr liefen, zu laut zu sein.

Die anschließende Suche nach Spielflächen war ernüchternd: Am Heizkraftwerk Süd verbietet die Bezirksregierung Veranstaltungen wegen möglicher Abgase. Auf einem Grundstück in der Nähe, das der Stadt gehört, haust die Zauneidechse. Das private Miesen-Gelände – nicht verfügbar. Woanders ist man zu nah an Wohnbebauung. Man hatte auch die Idee, einen Teil des Bonner Hafens zu nutzen, was aus Sicherheitsgründen abgelehnt wurde. „Wir haben die Hoffnung, etwas anderes zu finden, nicht aufgegeben und strecken die Fühler weiter aus“, sagt Hetkämper.

Ein Ausweg war bislang das Areal am Innovationsdreieck, auf dem es zuletzt die Karnevalskonzerte gab. Es biete laut Hetkämper wegen anstehender Abriss- und Bauarbeiten jedoch keine langfristige Zuverlässigkeit. Auch das alte Amphitheater in der Rheinaue scheide mittlerweile aus, weil es zu nah am Johanniter Krankenhaus liegt und sich Schallschutzwände nicht mit dem Denkmalschutz vertragen würden. Die Stadt ist dennoch weiter offen und teilt mit, dass es zur Wiederbelebung des Theaters immer wieder Gespräche gebe. Allerdings seien nur kleinere, kurzfristige Formate möglich. Man sei aktuell in Kontakt mit möglichen Veranstaltern und prüfe, ob sich die Konzepte umsetzen ließen.

Hetkämper ist zuversichtlich, dass der Telekom-Campus auch künftig Platz für Bonnlive bietet und ein Flair wie bei den früheren Museumsmeilen-Konzerten verbreitet. Im vergangenen Jahr habe man teilweise weniger Karten verkauft als erwartet, weil die Veranstaltungen erst wenige Wochen zuvor geplant wurden und sich das Konzept noch nicht etabliert hatte. „Dieses Jahr sind wir viel früher dran und auch das Programm ist deutlich ansprechender“, sagt sie. Ende August will man zudem das Open-Air-Kino am Hotel Königshof neu auflegen.

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