Kriminalität im Stadtbezirk Bonn Mehr Diebstähle aus Fahrzeugen im Jahr 2021
Bonn · Die Kriminalitätsstatistik für den Stadtbezirk Bonn verzeichnet zwar einen Rückgang der Fälle insgesamt. Doch Delikte wie Straßenkriminalität, Beleidigung und Hausfriedensbruch nehmen in der Tendenz zu.
Die Zahl aller polizeilich erfassten Delikte ist im Stadtbezirk Bonn mit insgesamt 14 894 im Jahr 2021 weiter rückläufig im Vergleich zu den Vorjahren. 2020 wurden 119 Fälle mehr aufgenommen. Das ist die positive Nachricht der Kriminalstatistik 2021. Doch bei den verschiedenen Delikten, die ausgewertet wurden, gibt es Ausreißer nach oben. So ist die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von 178 (2020) auf 319 (2021) angestiegen. Darunter fallen etwa sexueller Missbrauch, Verbreitung, Erwerb und Besitz kinderpornographischer Schriften, sexuelle Belästigung.
Der Anstieg muss indes nicht bedeuten, dass es tatsächlich mehr Delikte gab, sondern dass mehr angezeigt wurden, als zuvor. Wie die Polizei erläutert, sind diese Vergehen mittlerweile stärker in den Fokus der Bevölkerung gelangt und werden häufiger angezeigt. Angestiegen sind auch Fälle von Straßenkriminalität. 2020 hat die Polizei 4412 Anzeigen geschrieben, 2021 waren es 4591 – also 179 mehr. Im Fünf-Jahres-Mittel errechnet die Statistik sogar 4839 erfasste Fälle, dabei liegt die Aufklärungsquote bei 15,1 Prozent.
Beleidigung und Hausfriedensbruch
Die Vermögens- und Fälschungsdelikte summieren sich auf 1898 im Jahr 2021. Unterm Strich sind das im Vergleich zum Vorjahr mit 1613 Fällen 285 mehr. Deutlich über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt (2307 Fälle) liegen Delikte wie Beleidigung und Hausfriedensbruch. Bereits für 2020 ist ein Anstieg auf 2427 Fälle dokumentiert, 2021 waren es 2632 – also 205 Fälle mehr.
Auffällig ist die Zunahme von Diebstählen an oder aus Fahrzeugen. Das Fünf-Jahresmittels liegt bei 913 Fällen. 2020 verzeichnete die Polizei einen Rückgang im Stadtbezirk Bonn auf 827 Diebstähle. 2021 wurden hingegen 1107 registriert.
1441 Fälle von Körperverletzung hat die Polizei 2021 registriert. Das sind 19 mehr als im Jahr zuvor. Zum Vergleich: In Beuel ging die Zahl im gleichen Zeitraum um 32 zurück; in Hardtberg stieg sie um 17, in Bad Godesberg sogar um 73.
Weniger Wohnungseinbrüche
Aus Sicht Betroffener ist jeder Wohnungseinbruch verbunden mit dem Verlust von Wertsachen und persönlichen Dingen einer zu viel. Die Polizei plädiert zum besseren Schutz nicht nur für das Nachbarschaftsprinzip, dass jeder auf den anderen acht gibt und aufmerksam ist, sondern hat die Aufklärungsarbeit bei den Bürgern mit Infobroschüren und Veranstaltungen intensiviert, wie sie potenziellen Einbrechern einen Riegel vorschieben können.
Die Kriminalstatistik bestätigt eine positive Entwicklung: Im Bonner Stadtbezirk hat - wie auch in den drei anderen - die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle abgenommen. 2021 meldeten Bewohner 236 Einbrüche, 84 weniger als im Jahr zuvor. Auch die Zahl der Einbrüche in Geschäfte ist laut Polizei zurückgegangen. Statistisch betrachtet müssen sich auch weniger Bürger über den Diebstahl ihres Fahrrads ärgern. Zwar wurden 1284 verschwundene Räder 2021 bei der Polizei gemeldet, es waren aber 165 weniger als im Jahr zuvor.
Stadtweit hat die Zahl der festgestellten Rauschgiftdelikte abgenommen. Wie die Polizei erläutert, ist der Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz ein „Kontrolldelikt“, soll heißen: Nur bei einer Kontrolle von Personen kann ein Verstoß festgestellt werden. Die regelmäßige Präsenz der Polizei am Bonner Hofgarten beispielsweise soll dazu beitragen, dass einerseits mehr Delikte auffallen, andererseits weniger begangen werden.
