Verkaufsoffener Sonntag in Bonn "Bonn leuchtet" zieht Zehntausende Besucher in die Stadt

Bonn · Dicke Winterjacken bei knapp 20 Grad Celsius einkaufen? Das passt nicht so richtig zusammen. Trotzdem war die Bonner Innenstadt am verkaufsoffenen Sonntag voll. Und das noch bis in die späten Abendstunden, als die Geschäfte schon längst geschlossen hatten. Zu "Bonn leuchtet" knipste das Citymarketing die ersten Weihnachtslichter an und ließ Beethoven ganz in Blau erstrahlen. Auf dem Münsterplatz herrschte durch den "Euromarché" mediterranes Flair. Mitten im November.

Bei "Bonn leuchtet" sieht es erstmals weihnachtlich in der Innenstadt aus: Beethoven und weitere Sehenswürdigkeiten strahlen am verkaufsoffenen Sonntag.

Bei "Bonn leuchtet" sieht es erstmals weihnachtlich in der Innenstadt aus: Beethoven und weitere Sehenswürdigkeiten strahlen am verkaufsoffenen Sonntag.

Foto: Nicolas Ottersbach

"Vorweihnachtliche Stimmung kommt hier in der Fußgängerzone noch nicht auf, es ist einfach zu warm", sagten Judith und Muna, die als Engel verkleidet unterwegs waren und Flyer für die Bonn University Shakespeare Company verteilten. Die spielte nämlich auf der Rathaustreppe eine Szene aus Macbeth. Die 15-minütige Vorstellung verfolgten manche Zuschauer mit einem Eis in der Hand.

Wer draußen in einer dünnen Jacke oder sogar im T-Shirt an den geschmückten Schaufenstern vorbeischlenderte, begann im Bunker der Kreuzkirche zu frieren. "Die dicken Sachen habe ich nur für hier unten an", sagte Roland Goseberg, der dort seine Fotografien zum Thema "Rheinblicke" ausstellte.

Mit einer russischen Panoramakamera lichtete er beispielsweise vor drei Wochen die Innenstadt vom Turm der Kreuzkirche aus ab. Das Ergebnis war ein 360-Grad-Bild, das bei schummrigem Licht im Bunker in Kopfhöhe von der Betondecke hing. Auf dem Marktplatz konnte man sich beim Schwarzlicht-Dosenwerfen sogar komplett ins Dunkle trauen.

Verkaufsoffener Sonntag "Bonn leuchtet"
27 Bilder

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"Es gibt viel zu sehen, auch wenn ich jetzt nicht zum Shoppen hierhingekommen bin", sagte Reinhold Knecht, der sich vor allem für die Käse-Spezialitäten des "Euromarché" interessierte. Dort fuhr auch die Bimmelbahn von Jens Demmer vorbei. "Ich muss langsamer fahren, als die Menschen spazieren, weil einfach zu viel los ist", sagt er.

Maike Reinhardt, Geschäftsführerin des Citymarketings, war zufrieden mit dem vorletzten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres. "Das Weihnachtsgeschäft wollte sich noch nicht einstellen", resümierte sie die Eindrücke der Unternehmer. Im kommenden Jahr soll "Bonn leuchtet" weiter ausgebaut werden. Wie genau, wollte Reinhardt noch nicht verraten. "So viel steht fest: Es wird mehr leuchten", sagte sie.

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