Nervennahrung für das gestresste Personal Luke Mockridge dankt Bonner Krankenhaus-Mitarbeitern

Bonn · Luke Mockridge und seine Eltern überreichten dem Johanniter-Krankenhaus 16 Geschenkkörbe für die Mitarbeiter zum Dank für ihre Leistungen in der Coronazeit. Er wolle etwas zurückgeben, „aber man kann jetzt nicht die ganze Welt retten, deswegen fange ich da an, wo ich hergekommen bin“, sagt Luke Mockridge.

 Volle Körbe: Ute Pocha (l.) und Daniela Brandstätter danken Luke (2.v.r.) und Bill Mockridge für die Geschenkkörbe, die auf den Stationen an die Mitarbeiter verteilt werden.

Volle Körbe: Ute Pocha (l.) und Daniela Brandstätter danken Luke (2.v.r.) und Bill Mockridge für die Geschenkkörbe, die auf den Stationen an die Mitarbeiter verteilt werden.

Foto: Stefan Knopp

Jeder der sechs Mockridge-Brüder war wenigstens einmal in seinem Leben im Bonner Johanniter-Krankenhaus, denn sie sind alle dort geboren. Aber dort seien sie auch Dauergäste gewesen, gab Luke Mockridge am Mittwoch vor dem Eingang des Rhein-Flügels zu, „weil wir so viel Quatsch gemacht haben“. Jetzt sah der TV-Entertainer die Zeit gekommen, den Mitarbeitern dort etwas zurückzugeben: Im Beisein seiner Eltern Margie Kinski und Bill Mockridge verschenkte er 16 Gebäckkörbe von der Endenicher Bäckerei Gruhn als „Nervennahrung“ an die Mitarbeiter.

Die arbeiten unter Hochdruck, um den Normalbetrieb und Corona unter einen Hut zu bekommen. „Denn es werden weiter Kinder geboren, wir haben weiter Patienten, die eine akute Erkrankung haben, die auch kommen müssen“, sagte Ute Pocha, Pflegedirektorin der Johanniter-Kliniken, die mit ihrer Stellvertreterin Daniela Brandstätter die Präsente dankbar entgegennahm. Menschen mit Blinddarmentzündung, Magendurchbruch oder Herzinfarkt sollten nicht zu Hause bleiben, sagte sie. „Es ist leider so, dass die Patienten viel zögern, und das ist nicht gut.“

Dazu komme eine finanzielle Belastung. Man halte weiter Betten für Corona-Patienten frei, „obwohl es keine Freihaltepauschale vom Land gibt“. Das gehe zu Lasten der beiden Johanniter-Krankenhäuser in Bonn, dem an der Rheinaue und dem Wald-Krankenhaus in Bad Godesberg, denn es gebe anders als beim ersten Lockdown keinen Rettungsschirm zur Refinanzierung. „Und das zwingt uns schon dazu, ordentlich zu überlegen, wie wir vorgehen.“

Das sei viel Aufwand, so Pocha. „Wir sind dankbar für jeden Menschen, der jetzt verstanden hat, dass die Masken uns retten.“ Ihr Appell an die Bevölkerung: „Wenn der Impfstoff da ist, lassen Sie sich bitte impfen.“ Das Impfzentrum dafür ist im World-Conference Center Bonn, also nicht weit weg, aber die beiden Krankenhäuser hätten eigene Impfstellen eingerichtet. „Sobald wir Impfmaterial bekommen, haben wir vor, unsere Mitarbeiter selbst zu impfen, weil das schnell geht, und vor allem, weil wir das auch fachlich können.“

Er kriege ja mit, „was Unmenschliches in Krankenhäusern auf der ganzen Welt geleistet wird“, sagte Luke Mockridge. Er wolle etwas zurückgeben, „aber man kann jetzt nicht die ganze Welt retten, deswegen fange ich da an, wo ich hergekommen bin“. Daneben engagiere er sich unter anderem für den Solidaritätsfonds handforahand, aus dem Mitarbeiter der Entertainment-Branche und technische Dienstleister unterstützt werden. „Für Unterhaltungskünstler ist es insofern hart, da das ganze Live-Geschäft wegbricht und dieser ganze Entertainment-Sektor gerade ausstirbt.“ Er selber falle durch seine Projekte im Fernsehen weich, sagte Mockridge. „Deswegen ist es umso wichtiger, dass man dieses Sprachrohr auch nutzt und gute Sachen macht.“

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