80. Todestag von Felix Hausdorff Wie ein Bonner Mathematiker von den Nazis in den Freitod getrieben wurde

Bonn · „Vom NS-Regime in den Freitod getrieben“, steht unter dem Schild der Hausdorff-Straße in Kessenich. Dahinter steckt die Geschichte eines ungewöhnlichen Mathematikers – Felix Hausdorff – und das Schicksal Tausender Unschuldiger.

 Der Mathematiker Felix Hausdorff (1868-1942) wählte vor der Einweisung ins Sammellager im Kloster in Endenich (l.) mit seiner Frau und seiner Schwägerin den Freitod. Rechts im Bild: Die Synagoge am Bonner Rheinufer, die die Nationalsozialisten 1938 anzündeten.

Der Mathematiker Felix Hausdorff (1868-1942) wählte vor der Einweisung ins Sammellager im Kloster in Endenich (l.) mit seiner Frau und seiner Schwägerin den Freitod. Rechts im Bild: Die Synagoge am Bonner Rheinufer, die die Nationalsozialisten 1938 anzündeten.

Foto: Sabrina Stamp

In einem Gründerzeithaus in Bonn-Kessenich sitzt der Mathematikprofessor Felix Hausdorff am Schreibtisch, in der linken Hand qualmt eine dicke Zigarre, in der rechten liegt ein Stift, mit dem er unermüdlich Formeln und Erklärungen notiert. Es ist ein Bild, das der Nachwelt bis heute geblieben ist. Und es ist das Bild eines Mannes, dessen Schicksal in der Nacht auf den 26. Januar 1942 eine dramatische Wendung nimmt. Der Bonner Professor nimmt sich das Leben, um der Deportation ins Vernichtungslager zu entgehen.