Einkaufspassage in Bonn Maximiliancenter wieder offen - doch viele Geschäfte sind es nicht

Bonn · Die Einkaufspassage im Maximiliancenter ist seit vergangenem Freitag wieder geöffnet, nachdem sie im Juni 2021 wegen Überflutungsschäden schließen musste. Längst nicht alle Geschäfte sind wieder zurück.

 Das Maximiliancenter ist wieder für Kunden geöffnet.

Das Maximiliancenter ist wieder für Kunden geöffnet.

Foto: Benjamin Westhoff

Mehr als ein Jahr ist es her, dass ein Sommergewitter mit Starkregen das Bonner Maximiliancenter im Hauptbahnhof lahmlegte. Ein Teil des Kellers stand unter Wasser, die zentrale Stromversorgung des Einkaufszentrums fiel aus. Die Sanierungsarbeiten zogen sich monatelang auf unbestimmte Zeit hin, den Eröffnungstermin verschob die Bayerische Versorgungskammer als Eigentümerin mehrmals. Die Maxmo-Apotheke zog als erster Mieter im Dezember aus dem Einkaufscenter aus. Die verbliebenen Geschäfte und Imbisse durften nun am vergangenen Freitag erstmals wieder öffnen.

Ein Rundgang durch das Center drei Tage nach Wiedereröffnung zeigt: Rund jedes dritte Ladengeschäft ist – zumindest bis auf Weiteres – geschlossen. Darunter der Imbiss „Dean & David“, der Waffel-Imbiss „Wonder Waffel“, der „Kiosk 24“ und der Schuh- und Schlüsseldienst „Service Punkt“. An wenigen der geschlossenen Läden, wie dem „Korean BBQ Grill“ und „Che Falafel“, hängt ein Schild wie „Bis Mitte Juli wegen Reparaturarbeiten geschlossen“. Die Rolltreppe, die von der Poststraße direkt nach unten führt, ist aktuell wegen Bauarbeiten nicht benutzbar.

Ladenbetreiber berichten von Personalmangel

Mehmed Alichi leitet den Imbiss „Pizza Maxi Döner Falafel“. Seine Bilanz zum ersten Wochenende seit der Inbetriebnahme fällt ernüchternd aus. „Es sind viel weniger Leute durchgelaufen als vorher, und davon kommen vielleicht zehn Prozent zu uns“, sagt er. Viele Menschen wüssten wahrscheinlich nicht, dass die Geschäfte wieder offen seien, vermutet er, zudem gebe es oberirdisch keine Werbeflächen.

Sein Team muss er wieder komplett neu aufbauen: Durch die Pandemie und die lange Schließungszeit habe er alle seine Mitarbeiter verloren. „Das wird dauern, aber die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagt er. Auch ein Mitarbeiter von „Hotalo – Vietnamese Street Food“ berichtet von schwerwiegendem Personalmangel.

Einige Ladenlokale sind nicht einsehbar, da offenbar komplett geschlossen, hier fehlt auch ein Geschäftsname. Andere erlauben einen Blick durch die Glasscheiben oder Rolljalousien: Bei „Wonder Waffel“ liegen Planen über den Sitzgarnituren, im Schönheitssalon „GM Empire“ stehen Waren und Baumaterial herum, ebenso im „Service Punkt“. Bei „Dean & David“ etwa ist außer Baumaterialien nichts zu erkennen, was auf eine baldige Wiedereröffnung schließen lässt.

Die Ketten sind zurück

Viele der Läden, die wieder aufgemacht haben, sind große Ketten. Der Drogeriemarkt dm ist wieder da, zudem die Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken, der Rewe To Go und die zweite Backwerk-Filiale im Hauptbahnhof. „Die Leute müssen uns erst wieder bemerken, aber das erste Wochenende lief trotzdem ganz gut“, äußert sich dm-Filialleiter Theo Funke.

Backwerk-Mitarbeiter Maher Mansour erzählt: „Es ist bisher sehr ruhig, früher war mehr los.“ Er suchte sich während der Schließungszeit einen anderen Job, kam jedoch zu seinem alten Standort zurück. Auch ein Mitarbeiter vom Handy-Reparaturservice „Exphone“ sagt, bisher sei nicht viel los gewesen – eventuell liege es an den Ferien.

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