Islamische Trauerfeier Mehr als hundert Schiiten trauern und demonstrieren in Bonn

Bonn · Am Sonntag haben Schiiten in Bonn demonstriert. Für die Teilnehmer ist die öffentliche Zeremonie nicht nur ein religiöser Brauch, sondern auch politischer Protest gegen die Unterdrückung, die ihre Glaubensgemeinschaft in Pakistan, Irak und Bahrain noch immer erlebt.

Zu einer religiösen Zeremonie versammelten sich an der Maximilianstraße mehr als 100 schiitische Muslime in schwarzen Trachten.

Zu einer religiösen Zeremonie versammelten sich an der Maximilianstraße mehr als 100 schiitische Muslime in schwarzen Trachten.

Foto: GA/Abir Kassis

Der Geruch von Weihrauch erfüllte die Maximilianstraße am Sonntagnachmittag und islamische Gebetsgesänge klangen. Zu einer religiösen Zeremonie versammelten sich dort mehr als 100 schiitische Muslime in schwarzen Trachten, viele von ihnen barfuß. Sie beteten, rezitierten den Koran und sangen Loblieder auf den Imam Ali, der als vierter Kalif des Islam gilt und laut Überlieferung im siebten Jahrhundert brutal ermordet wurde. Anders als die sunnitische Mehrheit der Muslime sehen Schiiten den Imam Ali als rechtmäßigen Nachfolger des Propheten Mohammed.