Höhere Nachfrage nach Wohnungen Mietpreise in Bonn sind erneut gestiegen

Bonn · Durch die höheren Bauzinsen können sich weniger Menschen Eigentum leisten. Das sorgt für eine höhere Nachfrage nach Mietwohnungen. Wie steht Bonn bei den Mietpreisen im Städtevergleich dar?

 Die Angebote für Mietwohnungen, hier Wohngebäude in der Kurfürstenstraße in Bonn, sind deutlich im Preis gestiegen.

Die Angebote für Mietwohnungen, hier Wohngebäude in der Kurfürstenstraße in Bonn, sind deutlich im Preis gestiegen.

Foto: Benjamin Westhoff

In Bonn sind die Angebotsmieten 2022 um vier Prozent auf durchschnittlich 10,60 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das hat das Portal Immowelt ermittelt. Datenbasis für die Berechnung waren auf immowelt.de inserierte Angebote von Bestandswohnungen (40 bis 120 Quadratmeter). Dabei wurden nur Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Für Köln wurde ein Anstieg um zwei Prozent auf 11,90 Euro verzeichnet.

Der Anstieg der Mieten in deutschen Großstädten hat sich dieser Auswertung zufolge im vergangenen Jahr deutlich beschleunigt. In 75 von 79 untersuchten Städten haben sich die Angebotsmieten von 2021 auf 2022 erhöht – in der Spitze sogar um 13 Prozent. 2021 hatte die Mietpreisentwicklung spürbar an Dynamik verloren. So sind die Angebotsmieten 2022 in 34 Städten um mindestens fünf Prozent nach oben geklettert – 2021 war dies nur in 23 Städten der Fall gewesen. Zum einen liege das am starken Anstieg der Bauzinsen innerhalb der vergangenen Monate, folgert Immowelt. Viele Menschen könnten sich den Immobilienkauf nicht mehr leisten und die Nachfrage nach Mietobjekten steige, was die Mietpreise nach oben treibt. Zum anderen habe der Zuzug von Geflüchteten aus der Ukraine für Druck auf dem Mietmarkt gesorgt.

München mit Spitzenpreisen

In den ohnehin teuren Metropolen haben sich Mietwohnungen von 2021 auf 2022 weiter verteuert. In München sind die Angebotsmieten im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent gestiegen und liegen aktuell im Median bei 18,70 Euro pro Quadratmeter. Vor einem Jahr zahlten Wohnungssuchende in Deutschlands teuerster Großstadt noch 18 Euro für den Quadratmeter. In Hamburg haben sich die Mieten von Bestandswohnungen innerhalb von zwölf Monaten sogar um sieben Prozent erhöht und liegen derzeit bei 12,50 Euro. Etwas günstiger wohnen Mieter in Berlin (10,90 Euro) und Köln (11,90 Euro), wenngleich die Quadratmeterpreise auch dort zugelegt haben.

In der deutschen Hauptstadt sind die Angebotsmieten von 2021 auf 2022 um fünf Prozent geklettert, in Köln beträgt der Zuwachs zwei Prozent. Die Anstiege in den deutschen Millionenstädten liegen vor allem an der ungebrochen hohen Nachfrage auf dem Mietmarkt bei gleichzeitig begrenztem Angebot. Die Bundesregierung hatte für 2022 zwar eine Wohnungsbau-Offensive angekündigt, verfehlte ihr selbst gesetztes Neubauziel aber deutlich. Durch den schleppenden Neubau könnte sich der Wohnungsmangel in den Metropolen zukünftig noch verschärfen.

Auch der Preisanstieg fürs Bauen in Deutschland beschleunigte sich zuletzt wieder. Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude legten im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,9 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im vorherigen Berichtsmonat August betrug der Zuwachs 16,5 Prozent. Im Vergleich zum August erhöhten sich die Baupreise im November um 2,5 Prozent. Gründe sind unter anderem knappe und teure Materialien.

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