Gesandte des Papstes in Köln Bonner Missbrauchsopfer fordern „Anstand in der Kirche“ ein

Bonn · Für die zwei Bonner Missbrauchsopfer, mit denen die päpstlichen Kontrolleure am Dienstag sprachen, wäre ein neuer Erzbischof keine automatische Lösung. Die Gesandten aus Rom wecken bei ihnen Hoffnung.

 Die Apostolischen Visitatoren Anders Arborelius (l.) und Hans van den Hende stehen vor dem Maternushaus. Sie sollen als Bevollmächtigte von Papst Franziskus die Arbeit des Kölner Erzbischofs Woelki untersuchen.

Die Apostolischen Visitatoren Anders Arborelius (l.) und Hans van den Hende stehen vor dem Maternushaus. Sie sollen als Bevollmächtigte von Papst Franziskus die Arbeit des Kölner Erzbischofs Woelki untersuchen.

Foto: dpa/Marius Becker

Unter den fünf Missbrauchsbetroffenen, die am Dienstag im Kölner Maternushaus mit den vom Papst ins Erzbistum entsandten Kontrolleuren sprachen, waren auch zwei Bonner: Patrick Bauer, Betroffener am Godesberger Aloisiuskolleg, und Winfried Ponsens, dem am Bonner Collegium Josephinum Gewalt angetan wurde. Beide waren zuvor aus dem Betroffenenbeirat von Kardinal Rainer Maria Woelki ausgetreten, Bauer als dessen Sprecher. „Die Visitatoren haben uns wirklich zugehört, was wir bislang im Erzbistum noch nicht erleben konnten“, erklärte Bauer am Mittwoch dem GA über die beiden Deutsch sprechenden Gesandten des Papstes, den Stockholmer Kardinal Anders Arborelius und den Rotterdamer Bischof Hans van den Hende. Bei den Opferberichten hätten sich die zwei „angerührt“ gezeigt und ihren Protokollanten angewiesen, alles mitzuschreiben.