Abfall in Bonn Müllberge an der Mensa am Hofgarten sorgen für Ärger
Bonn · Am Hofgarten ist es innerhalb der letzten Wochen wiederholt zu überfüllten Mülltonnen gekommen. Grund dafür war oftmals das Einweggeschirr aus der Zeltmensa. Um die Müllproblematik in den Griff zu bekommen, arbeitet das Studierendenwerk ein nachhaltigeres Konzept aus.
Sinkende Corona-Zahlen, warme Temperaturen: In Bonn kehrt seit einiger Zeit wieder ein Stück Normalität in den Alltag zurück. Das macht sich auch am Hofgarten bemerkbar. Immer häufiger verpacken Besucher der Zeltmensa ihre Mahlzeit in Einweggeschirr, um es im Freien zu essen.
Das führte jedoch in den vergangenen Tagen zu einem großen Müllproblem vor der provisorisch errichteten Kantine am Hofgarten: Große Mengen an Styropor-Behältern stapelten sich auf und neben den Mülltonnen und sorgten damit besonders bei Spaziergängern für Ärger. „Bei schönem Wetter drehe ich hier regelmäßig meine Runden. So vermüllt habe ich es hier aber noch nicht in der Mittagszeit erlebt. Dagegen muss dringend etwas unternommen werden“, sagt ein Passant.
Auch das städtische Abfallunternehmen Bonnorange kennt das Problem. „Wir haben in den vergangenen Wochen die Beobachtung machen können, dass durch die wieder eingeführten Präsenzveranstaltungen an der Uni Bonn die Anzahl der Mensabesucher und damit auch das Abfallaufkommen angestiegen ist“, erklärt Bonnorange-Sprecher Jérôme Lefèvre. Ganz besonders das sonnige Wetter habe die Gäste der Kantine dazu eingeladen, das Essen – abgepackt in Wegwerfgeschirr – unmittelbar auf der Hofgartenwiese zu sich zu nehmen. To-Go-Behältnisse seien allgemein sehr beliebt. „Nicht zuletzt hat die Corona-Pandemie und das damit verbundene Bewirtungsverbot für Gaststätten die Nachfrage nach Take-Away-Angeboten um einiges erhöht“, weiß Lefèvre.
Kooperation mit Bonnorange
Um der Müllsituation an der Bonner Hofgartenwiese entgegenwirken zu können, kooperiert das Bonner Studierendenwerk daher unter anderem mit Bonnorange. „Wir haben bereits mehrere Mülltonnen bei Bonnorange für die Mensa und für den direkten Umkreis angefordert“, berichtet Robert Anders, Sprecher des Studierendenwerks. In Kürze sollen die angefragten Mülleimer geliefert werden. Das sei aber vorerst nur eine kurzfristige Lösung, damit das akute Abfallaufkommen behoben werden könne. „Langfristig möchten wir jedoch den nachhaltigen Weg einschlagen und auf wiederverwendbares Mehrweggeschirr umsteigen, wie es bereits seit einigen Jahren mit unseren Kaffeebechern möglich ist“, berichtet er.
Damit sei allerdings auch ein langwieriger Auswahlprozess verbunden, da es inzwischen unterschiedliche Hersteller und Rücknahme-Systeme auf dem Markt gebe, so Anders. „Das Studierendenwerk ist außerdem eine große Einrichtung mit mehreren Mensen im Stadtgebiet, daher muss diese Entscheidung vernünftig durchdacht werden“, betont er. Nicht zuletzt müsse dabei besonders der logistische Mehraufwand berücksichtigt werden, da bei der Verwendung von Mehrweggeschirr einige Teilschritte involviert seien.
Mehrweg dauert noch etwas
Bis das Essen der Mensa in recycelbaren Mehrwegbehältern angeboten wird, müssen sich die Besucher allerdings noch ein wenig gedulden. „Ich vermute, dass die Entscheidung für das geeignete Mehrwegsystem bis zum Frühsommer gefällt werden wird“, erklärt Anders. Voraussichtlich solle den Gästen der Mensa dann ab dem Ende des Sommers Mehrweggeschirr zur Verfügung gestellt werden können.