Das Schicksal der berühmten Tagebuchschreiberin Anne Frank, die 1945 nur 15-jährig im Nazi-Todeslager Bergen-Belsen starb, ist derzeit durch eine Historikeruntersuchung wieder in den Schlagzeilen: Ein jüdischer Notar soll Anne Frank an die Nazis verraten haben, berichtete ein internationales Cold-Case-Team kürzlich nach jahrelanger Recherche. Nun hat Bonns ehemaliger Stadtarchivar Manfred van Rey anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar ein Anne-Frank-Projekt mit Bonn-Bezug erarbeitet, das er am 1. Februar ab 19 Uhr im Uni-Club vorstellen wird. Er greift dabei auf die Erinnerungen der Bonner Holocaust-Überlebenden Ruth Dekker zurück, die er in den 1990er Jahren im Rahmen der Begegnungswochen der Stadt Bonn mit ehemaligen jüdischen Bürgern hatte. Der „Anne Frank-Fonds“ in Basel, der die Lesung genehmigen musste, hat van Reys Arbeit im Vorfeld das Prädikat: „ein äußerst interessantes Stück“ verliehen.