Puppe spielt „Für Elise“ Bonner Dezember-Babys bekommen kleinen Beethoven geschenkt

Bonn · Die Stadt schenkt etwa 500 Dezember-Kindern eine Puppe mit Spieluhr im Herzen. Auf dem Hemdchen steht „Born in Bonn“, die Spieluhr lässt „Für Elise“ erklingen.

 Frisch aus der Käthe-Kruse-Manufaktur: (v. l.) Claudia Weller, Monika Hörig und Katja Dörner präsentieren die Baby-Beethovens.

Frisch aus der Käthe-Kruse-Manufaktur: (v. l.) Claudia Weller, Monika Hörig und Katja Dörner präsentieren die Baby-Beethovens.

Foto: Benjamin Westhoff

Etwa 17 Zentimeter hoch (inklusive Strubbelfrisur), bekleidet mit einem blauen Hemdchen aus Nicki-Stoff, mit rotem Schal und weißem Stehkragen: So sieht die Beethovenpuppe aus, die den Namen „Baby Beethoven“ trägt. Alle Neugeborenen Bonnerinnen und Bonner, die im Beethoven-Jubiläumsjahr zwischen dem 1. und dem 31. Dezember zur Welt kommen, erhalten von der Stadt nach Anmeldung im Standesamt die Puppe als Geschenk. Sie wird postalisch versandt. Auf dem Hemdchen steht der Satz „Born in Bonn“, den die Gattin des ehemaligen Oberbürgermeisters, Petra Fendel-Sridharan, erdacht hat. Damit wären unzweifelhafte Parallelen zwischen den Neugeborenen und Bonns größtem Sohn umrissen: der gemeinsame Geburtsort und der Geburtsmonat im Dezember. Im Herzen der Puppe schlägt übrigens eine Spieluhr, die nach dem Aufziehen das bekannte Beethoven-Klavierstück „Für Elise“ abspielt. 

Verschickt wird das Geschenk zugleich mit einem Brief von Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner, die in dem Schreiben einen glücklichen Start ins neue Leben wünscht.

„Die Melodie möchte dich sanft begleiten und dich schon in deinen ersten Lebensmonaten spüren lassen, wie viel Schönes es zu entdecken gibt.“ Die Oberbürgermeisterin schreibt weiter: „Du bist in einer Stadt geboren, die sich heute mehr denn je um Werte und Grundlagen kümmert, die du für ein freies, selbstbestimmtes Leben brauchst: Ein aufgeschlossenes Miteinander; Kindertagesstätten und Schulen, in denen man viel erlebt und gerne lernt; eine Natur, die schon Beethoven gerne durchstreifte, und die auch wir von Herzen lieben und bewahren wollen.“ Dörner zeigte sich am Dienstag vor der Rathaustreppe ausgesprochen froh, im Namen der Stadt ein solch „wunderbares“ Präsent übergeben zu dürfen.

Die erste Idee für die Gabe zu Beethovens 250. Geburtstag, er ist im Dezember 1770 in der Bonngasse zur Welt gekommen, liegt schon Jahre zurück und geht auf Stadtsprecherin Monika Hörig und Claudia Weller von der Beethoven Jubiläums GmbH zurück. Weller war es, die den ersten Entwurf zeichnete, nach dem letztlich die bekannte Käthe-Kruse-Manufaktur mit SItz in Donauwörth 1000 Baby-Beethovens anfertigte. Die Kosten für die Stadt liegen bei einem niedrigen fünfstelligen Betrag.

Mit der Bestellung in dieser Größenordnung besteht keine Gefahr, dass ein Kind am Ende leer ausgeht. Wie Hörig ausführte, kämen in Bonn durchschnittlich 500 Neugeborene pro Monat  zur Welt. Die Stadtsprecherin betonte, dass es sich um ein „exklusives Geschenk handelt, das es nirgendwo zu kaufen gibt“. Das muss allerdings nicht so bleiben. Es sei möglich, dass „Baby Beethoven“ anschließend in einer Verkaufsauflage hergestellt werde.

Beethoven habe seine Heimat geliebt und sei ihr Zeit seines Lebens verbunden geblieben, obwohl sein Lebensweg ihn im Alter von 22 Jahren nach Wien führte, so die Stadt. Daran knüpfe das Geschenk an. Und wie Weller anmerkte, sei bei der Konstruktion auch an die Eltern gedacht worden. Für den unwahrscheinlichen, aber nicht ganz auszuschließenden Fall, dass sie genug haben davon, zwei Dutzend mal am Tag Für Elise zu hören, lässt sich die Spieluhr auch zum Zwecke gelegentlicher Wäschen manuell entfernen.  

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