Neun Festnahmen bei großer Drogenrazzia in NRW Polizei entdeckt Cannabisplantage in Bonn

Bonn/NRW · Am Donnerstag durchsuchten über 150 Einsatzkräfte von Zollämtern und der Polizei insgesamt 19 Objekte in NRW. Neun Verdächtige wurden hierbei verhaftet, unter anderem in Bonn und Bad Honnef. Am Flodelingsweg wurde eine Cannabisplantage entdeckt.

Auch das Technische Hilfswerk (THW) half bei der Durchsuchung der Objekte.

Auch das Technische Hilfswerk (THW) half bei der Durchsuchung der Objekte.

Foto: Petra Reuter

Ein großer Schlag gegen internationale Drogenhändler ist Zoll und Polizei am Donnerstag gelungen. Mehr als 150 Einsatzkräfte durchsuchten insgesamt 19 Objekte in ganz NRW, wobei neun Tatverdächtige im Alter zwischen 35 und 50 Jahren festgenommen wurden. In einer Gewerbehalle am Flodelingsweg in Bonn hoben die Ermittler eine Cannabisplantage aus. Außerdem wurde eine große Menge an Rauschmitteln sicherstellen. Insgesamt wurden 655 Cannabispflanzen, fünf Kilogramm Marihuana, 1,6 Kilo Amphetamin, 500 Gramm Kokain, 300 Ecstasytabletten, 110.000 Euro Bargeld und fünf Waffen sichergestellt. Die Tatverdächtigen wurden in Bonn, Leverkusen, Brüggen, Erkrath. Hückelhoven und Bad Honnef festgenommen.

Unter Federführung der Zentral- und Ansprechstelle für die Verfolgung Organisierter Straftaten in NRW (ZeOS) ermittelt das Zollfahndungsamt Essen seit Februar 2022 gegen insgesamt 13 Beschuldigte. Ihnen wird das Schmuggeln und Handeln von illegalen Betäubungsmitteln vorgeworfen. Bereits im Februar konnten bei einer Durchsuchungsaktion am Flughafen Köln/Bonn zehn Kilogramm Kokain sichergestellt werden, welche als Kaffeesendung aus Kolumbien getarnt waren. Im September konnten in Frankreich 559 Kilo Marihuana sichergestellt werden, welche nach aktuellem Ermittlungsstand auch der Gruppierung aus NRW zugeschrieben werden können. Den neun nun Beschuldigten wird unter anderem vorgeworfen, über Scheinfirmen Kokain im zweistelligen Kilogrammbereich aus Kolumbien bezogen zu haben.

Vier Gebäude in Bonn durchsucht

Bonn war offenbar ein wichtiger Standort für die Bande. Die Ermittler durchsuchten in der Bundesstadt vier Gebäude in der Nordstadt, dem Bonner Norden, Röttgen und Endenich. Dabei wurden 500 Gramm Kokain, etwa fünf Kilo Marihuana, eine Pistole sowie 26.000 Euro Bargeld gefunden.

Das Gelände, auf dem die Cannabisplantage entdeckt wurde, liegt direkt gegenüber des Modegeschäfts von Guido Lepper. Gemerkt habe er niemals etwas. Auch seien die Garagen auf dem Gelände vermietet, dort seien täglich Leute ein und ausgegangen, um ihre Fahrzeuge abzuholen oder abzustellen. Trotzdem sei weder bei ihm noch in der ihm bekannten Nachbarschaft dort etwas Verdächtiges aufgefallen. Das bestätigte ein weiterer Nachbar: „Man hat nichts gehört und auch nichts Verdächtiges gerochen.“ Eine Mutter, die gerade unterwegs war, um ihr Kind abzuholen, zeigte sich ebenso überrascht. „Damit hätte ich hier nicht gerechnet.“

Bereits im Vorfeld der Maßnahmen hatte die ZeOS NRW gegen sechs Beschuldigte Haftbefehle erwirkt. Diese befinden sich nunmehr in Untersuchungshaft. Drei weitere Beschuldigte wurden vorläufig festgenommen und wurden dem Haftrichter vorgeführt. Die Ermittlungen dauern an.

(ga)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort