Öffentliche WCs in Bonn Noch keine Idee für mehr Toiletten in der Stadt

Bonn · Die Politiker des Bürgerausschuss hatten gehofft, dass ihnen die Verwaltung ein Toilettenkonzept für Bonn vorstellt. Doch darauf müssen alle noch länger warten.

 Eine Dixi-Toilette auf einer Baustelle: Solch ein WC steht auch in Beuel der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Eine Dixi-Toilette auf einer Baustelle: Solch ein WC steht auch in Beuel der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Foto: Jan Schuler - stock.adobe.com/Jan Schuler

Große Erwartungen hatten die Politiker im Bürgerausschuss am Mittwochabend an Lutz Leide, Leiter des Städtischen Gebäudemanagements. Doch in Sachen Toilettenkonzept für die Stadt brachte er keine guten Neuigkeiten. „Wir haben ein Büro ausfindig gemacht, das schon in zwei Städten ein Konzept ausgearbeitet hat“, sagte er. Doch in der Verwaltung gebe es noch keine Person, „die sich diesem Thema widmen kann“. Dafür müsse eine neue Stelle besetzt werden.

Er musste sich aus den verschiedenen Parteien die Kritik anhören, dass man dieses Thema nicht anpacken wolle. Nach einem halben Jahr des Wartens habe man gedacht, dass nun das Konzept vorgestellt werde. Wie berichtet, sollen in Beuel Dixi-Klos aufgestellt werden. Es gab auch mal eins für einen Tag am Kaiserplatz. Die seien aber besonders für „Frauen nicht diskutabel und nicht barrierefrei“, meinte Ursula Sautter (CDU). „Da muss sich was tun, und zwar ganz, ganz bald“. Thomas Fahrenholtz (parteilos) ergänzte: „Für drei funktionierende Toiletten in Bonn hat es 20 Jahre gedauert.“ Dabei sei es den Bürgern wichtig, genügend öffentliche Toiletten nutzen zu können.

Für Julia Gao (FDP) – als Schwangere suche sie selbst ständig eine Toilette – passt es nicht zusammen, im Stadthaus eine neue Stelle zu schaffen und zudem die Sache noch extern zu vergeben. Laut Leide sei das aber nötig, dass sich in der Verwaltung jemand darin einarbeite und die Aufträge auslöse. Leide: „Das Thema ist nicht trivial, aber auch kein Thema der Daseinsvorsorge.“ Er verwies dabei auf notwendigere Arbeiten an Kindergärten und Schulen. Für alle Beteiligten sei es unbefriedigend. „Es tut mir leid, der Tag hat nur 24 Stunden.“ Leide soll nun im Februar wieder in den Ausschuss kommen und dann hoffentlich bessere Nachrichten mitbringen.

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