250.000 Narren feierten in Bonn Polizei ermittelt nach möglicher Vergewaltigung an Rosenmontag
Bonn · Die Bonner Polizei hat am Abend des Rosenmontags die Ermittlungen zu einer möglichen Vergewaltigung aufgenommen. Trotzdem zogen die Einsatzkräfte eine überwiegend positive Bilanz.
Nach einem weitgehend friedlichen Straßenkarneval musste die Bonner Polizei am späten Rosenmontag in der Nordstadt Ermittlungen wegen einer möglichen Vergewaltigung aufnehmen. Wie die Behörde am Dienstag mitteilte, hatte sich eine 19-jährige Frau einem Passanten anvertraut, der dann die Polizei verständigte. Die Beamten begannen gegen 22.30 Uhr an der Adolfstraße mit der Arbeit, die sich bis tief in die Nacht hinzog. Über konkrete Ermittlungsergebnisse oder mögliche Tatverdächtige war vorerst nichts zu erfahren.
Davon abgesehen zogen Polizei, Feuerwehr, Stadt Bonn und der Festausschuss Bonner Karneval eine überwiegend positive Bilanz: Obwohl der größte Zoch aller Zeiten durch die City gezogen war und nach Schätzung von Zugleiter Axel Wolf rund 250.000 Narren die Straßen säumten, hatten die Einsatzkräfte weniger zu tun als im Vorjahr.
Bis zum späten Montagabend stellten die Polizisten insgesamt 21 Strafanzeigen, darunter zehn Anzeigen wegen Körperverletzung. Zudem wurde ein 36-Jähriger vorläufig festgenommen, der gegen 14 Uhr an der Maxstraße bei einem Drogendeal beobachtet wurde. Der Zivilfahnder stellte mutmaßlich 35 Einheiten Kokain sicher.
In einem Fall wurde ein Polizist verletzt, als ein bislang Unbekannter eine Flasche gegen sein Bein geworfen hatte. In einem anderen Fall verletzte eine betrunkene 15-Jährige einen Mitarbeiter des Ordnungsamtes mit einem Fußtritt am Auge. Das Mädchen muss mit einer Anzeige rechnen.
Umzug von hoher Qualität
Als außergewöhnlich bezeichnete Zugleiter Wolf die Panne mit dem Prinzenwagen, der in der Altstadt gegen einen Baum gestoßen war. Ein Flügel am Fahrzeug brach ab.
Weitere kleine Pannen, wie etwa am Wagen der Kinder-Bonna, sorgten dafür, dass es immer wieder Lücken im Zoch gab. „Das kommt halt vor, es war für uns aber tolerierbar“, so Wolf, der von einem rundum gelungenem Umzug von hoher Qualität sprach. „Das war großes Kino.“ Dem pflichteten Norbert Tannert (Polizei), Hans-Peter Halbach (Feuerwehr), Carsten Sperling (Ordnungsamt) sowie Jürgen Bischoff von der Koordinierungsgruppe des Festausschusses bei.
Insgesamt 16 Einsätze fuhr der Rettungsdienst – 2019 waren es 22. Sanitäter der Arge Sanitätsdienste kamen 44 Mal vor Ort zum Einsatz. Die Stadt musste 19 Fahrzeuge abschleppen lassen, weil sie den Zugweg blockierten. Ein Schwerpunkt für Ordnungsdienst und Polizei bildete wie schon in den Vorjahren der Bereich rund um die Marienschule, wo Jugendliche 250 Flaschen Alkohol ausschütten mussten. Ein Kioskbetreiber erhielt eine Anzeige, weil er die Informationen zum Jugendschutz über die Abgabe von Alkohol und Tabakwaren nicht im Geschäft ausgehangen hatte. Zudem hatten Jugendliche Flaschen vom Stadthausplateau auf den Zug geworfen. Polizei und Ordnungsamt nahmen umgehend die Personalien dieser Jugendlichen auf.