Massenhafte Anzeigen bei der Polizei Whatsapp-Betrugsmasche in Bonn in jedem zweiten Fall erfolgreich

Bonn · In Bonn sind in den vergangenen Wochen mehr als 100 Fälle einer neuen Whatsapp-Betrugsmasche angezeigt worden. Erschreckend ist, wie erfolgreich die Täter damit sind. Die Polizei warnt erneut vor dem Vorgehen und gibt Tipps, wie man sich schützen kann.

 Die Polizei warnt erneut vor einer Whatsapp-Betrugsmasche.

Die Polizei warnt erneut vor einer Whatsapp-Betrugsmasche.

Foto: dpa/Ritchie B. Tongo

"Hallo Mama, mein Handy ist kaputt und ich habe eine neue Nummer" - so oder so ähnlich beginnen die Messenger-Nachrichten, mit denen Betrüger in den vergangenen Wochen zahlreiche Menschen in Bonn und der Region um ihr Geld gebracht haben. Die Bonner Polizei warnt nun noch einmal vor der Betrugsmasche, bei der die Täter über Whatsapp-Nachrichten ihre Opfer verunsichern, um so an Geld zu kommen. In den vergangenen Wochen habe es mehr als 100 Fälle im Zuständigkeitsbereich der Polizei Bonn gegeben, teilten die Beamten am Dienstag mit. Und die Täter sind erschreckend oft erfolgreich damit: „In rund 50 Prozent der Fälle haben Opfer dann auch tatsächlich Geld überwiesen“, erklärt die Polizei.

Die Nachrichten, die über den Messenger-Dienst verschickt werden, beginnen mit Sätzen wie: „Hallo Mama, ich bin es. Ich habe eine neue Nummer, weil mein Handy kaputt gegangen ist. Bitte speichere die Nummer ab“. Im weiteren Verlauf fordern die Täter, die sich meist als Angehörige ausgeben, ihre Opfer auf, Geld auf ein fremdes Konto zu überweisen, da wegen des neuen Handys ihr Online-Banking gerade nicht funktioniere.

Täter haben erschreckend oft Erfolg mit Whatsapp-Betrugsmasche

Mit der Nachricht sei das Versprechen verbunden, das Geld schnell wieder zurückzahlen zu wollen. Oftmals hätten die Täter damit Erfolg. „Da es sich hier durchaus um Lebenssachverhalte handelt und die angeschriebenen Angehörigen möglicherweise zügig und unkompliziert helfen wollen, kann ein schädigendes Ereignis schnell eintreten“, heißt es dazu von der Polizei.

In den vergangenen Wochen seien der Polizei zufolge vermehrt entsprechende Fälle angezeigt worden. So wurde vor wenigen Tagen eine 78-Jährige über Whatsapp von der angeblichen Tochter kontaktiert, die vorgab, in zwei Fällen dringend Rechnungen begleichen zu müssen. Die Seniorin überwies schließlich rund 4500 Euro an eine übermittelte Kontonummer.

Polizei gibt Tipps zum Schutz vor Whatsapp-Betrug

Die Polizei rät zur Vorsicht und appelliert daran, Eltern, Großeltern, Freunde und Bekannte vor dieser Masche zu warnen. Die Beamten geben zudem einige Tipps, wie sich die Menschen vor dem Whatsapp-Betrug schützen können:

  • Wenn Sie von Ihnen bekannten Personen unter einer unbekannten Nummer kontaktiert werden, speichern Sie die Nummer nicht automatisch ab.
  • Fragen Sie bei der Ihnen bekannten Person unter der alten Nummer nach, ob sie tatsächlich eine neue Nummer haben und die Geldforderung von ihnen stammt.
  • Seien Sie generell misstrauisch gegenüber Geldforderungen - egal ob per Post, per E-Mail, am Telefon oder über Messenger-Dienste wie WhatsApp.
  • Achten Sie auf die Sicherheitseinstellungen Ihres verwendeten Nachrichtendienstes.

Wer Opfer eines solchen Betrugs geworden ist, sollte immer Strafanzeige erstatten, teilt die Polizei mit. Zudem sollte die Bank informiert werden, um eventuell getätigte Geldflüsse anzuhalten oder rückgängig zu machen.

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