Gebäude in Bonn Wohnkomplex am Melbbad soll kleiner werden

Bonn. · Die Pläne für den geplanten Wohnkomplex am Melbbad in Bonn sind überarbeitet. Weil Fläche eingespart werden soll, gibt es nun ein Geschoss weniger, haben die Mitglieder des Sportausschusses erfahren. Unterdessen kritisiert die Bürgerinitiative die neuen Pläne.

 Die Ebenen vier, fünf und sechs des geplanten Gebäudes sollen kleiner werden, ein Geschoss entfallen, um den Schatten zu verkürzen.

Die Ebenen vier, fünf und sechs des geplanten Gebäudes sollen kleiner werden, ein Geschoss entfallen, um den Schatten zu verkürzen.

Foto: Lannert/Volker Lannert

Am vergangenen Mittwoch haben Vertreter des kommunalen Immobilienunternehmens Vereinigte Bonner Wohnungsbau AG (Vebowag) im Sportausschuss den überarbeiteten Plan für den Wohnkomplex am Melbbad vorgestellt. Die Änderungen wurden in der Sitzung überwiegend positiv aufgenommen. Die Bürgerinitiative Rettet-das-Melbbad kritisiert dagegen das Vorhaben in einer Pressemitteilung.

Marc Dittmann, Technischer Leiter bei der Vebowag, und Nikolaus Decker stellten die neuen Pläne mit weniger Geschossfläche vor. So sagte Dittmann, dass es ihnen „gut gelungen“ sei, die Anzahl der Decken auf ein Minimun zu reduzieren. „Ganze Geschossebenen werden zum Teil entfallen, sodass der Komplex gut ein Geschoss weniger hat“, erläuterte Decker. So seien auf der Talseite Teile der Geschosse entfernt worden. Das wirke sich positiv auf den Schattenwurf aus. Auch wurde der Komplex im Süden weiter nach Westen versetzt, sodass er an der engsten Stelle den Abstand von mindestens 20 Meter zum Becken erfülle. Die Nordspitze bleibe unverändert. Dazu solle nun auch ein vier Meter langes Vordach hinzukommen. Dies biete, so Dittmann, zwei Vorteile. „Zum einen ist es Schallschutz, und zum anderen sind die Leute vor Witterungseinflüssen geschützt.“

Bausubstanz geht durch Änderungen verloren

Durch die Änderungen geht Bausubstanz verloren. „Wir haben cirka 15 Prozent Flächenverlust“, sagte Dittmann. Von 5400 Quadratmeter seien die Planer auf etwa 4600 Quadratmeter heruntergegangen. „Zuerst waren 98 Wohneinheiten geplant“, sagte der Technische Leiter. „Bei den Wohnungen müssen wir mal schauen, wie viele Ein-, Zwei- und Dreierzimmer wir am Ende haben werden.“ Und statt 59 werde es nun nur noch 45 Stellplätze geben. Die Stellplätze für Fahrräder dagegen erhöhe sich von 98 auf 124.

Anja Lamodke von den Grünen äußerte sich positiv. „Wir sind begeistert“, sagte sie in der Sitzung. „Danke, dass auf die Änderungswünsche eingegangen wurde.“ Hans Jürgen Lüssen (Bürger Bund Bonn) fragte nach, ob die Stadt oder die Vebowag die Kosten für die Vorbereitung des Geländes übernehmen werde. Dittmann gab dazu an, dass die Gespräche darüber noch laufen. Rolf Beu äußerte sich kritischer. „Wir haben auf 15 Prozent sozialen Wohnungsbau verzichtet“, merkte er an.

Bürgerinitiative ist kritisch gegenüber den neuen Plänen

Die Bürgerinitiative Rettet-das-Melbbad äußerte sich hingegen kritisch gegenüber den neuen Plänen. So mahnt die Initiative in einer Mitteilung an, dass sich die angekündigten Pläne in ihrer Massivität kaum von den im vergangenen Sommer vorgestellten Entwürfen unterscheiden würden. Bei genauerem Hinsehen löse dies keines der zu erwartenden Probleme. Die Versetzung des Wohnkomplexes weiter in den Hang führe nur dazu, dass noch mehr Bäume gefällt werden müssten, die den Charme des Bades ausmachen. Zudem rücke das Gebäude durch das Vordach näher an das Becken als ursprünglich geplant.

Zudem sieht die Initiative die Höhe der Einnahmen, die durch den Verkauf des zukünftigen Baugeländes an die Vebowag der Stadt zufließen sollen, als zu optimistisch. Es sei zu erwarten, dass die Baukosten derart explodieren, dass vom Grundstückspreis nichts übrig bleiben werde.

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