Ölspur in Bonn Gestürzter Radfahrer macht Bonnorange Vorwürfe

Bonn · Nachdem eine Kehrmaschine am Donnerstag Hydrauliköl verloren hat, berichtet ein Radfahrer dem GA, er sei auf der Ölspur ausgerutscht und gestürzt. Das sagen die Stadt Bonn und Bonnorange zu dem Vorfall.

 Mitarbeiter einer Spezialfirma reinigen die von einer Kehrmaschine hinterlassene Ölspur.

Mitarbeiter einer Spezialfirma reinigen die von einer Kehrmaschine hinterlassene Ölspur.

Foto: Axel Vogel

Ein Radfahrer, der vorige Woche auf einer Ölspur am Rheinufer gestürzt ist, kritisiert Bonnorange: Niemand habe ihn vor der Gefahrenstelle gewarnt. Die Fahrbahn sei am vergangenen Donnerstag gegen 10.20 Uhr verschmutzt und nicht abgesperrt gewesen, so Stefan Padberg. Er sei mit dem Vorderrad seines Rads auf den schmierigen Film gefahren und dann weggerutscht.

„Der Ölverlust ist etwa zwischen 8.30 und 9 Uhr aufgetreten“, bestätigt nun Jérôme Lefèvre, Sprecher von Bonnorange. Die defekte Kehrmaschine sei von der Adenauerallee am Bundesrechnungshof auf die Zweite Fährgasse gefahren. Das Öl habe in der Kurve runter zum Rhein begonnen auszulaufen. Die Maschine sei dann zur Erste Fährgasse gefahren, habe dort gewendet und sei die Strecke wieder zurückgefahren, bis der Fahrer per Warnmeldung vom Gerät über den Ölaustritt informiert wurde.

„Die Ölspur war gefühlt 500 Meter lang“, sagt Padberg. Er habe die Verschmutzung auf der Straße nicht erkennen können, da die vom Regen nass gewesen sei. Der Radfahrer, der an diesem Morgen mit seiner Frau unterwegs ins Siebengebirge war, ist sich sicher: „Wäre ich nicht gestürzt, wäre es dem nächsten passiert.“ Denn wie er sagt, war zum Zeitpunkt seines Unfalls kein Warnhinweis zu sehen.

Lefèvre erklärt, wie das Unternehmen auf derartige Pannen reagiert: „Zunächst werden in solchen Fällen Vorgesetzte und unsere Werkstatt informiert.“ Danach werden, je nach Umfang der Verschmutzung, Verkehrssicherungsmaßnahmen getroffen.“ In diesem Fall seien das Ordnungsamt und die Polizei benachrichtigt worden. „Um kurz vor 10 Uhr wurde die Einsatzleitstelle des Stadtordnungsdienstes durch Mitarbeitende von Bonnorange kontaktiert“, bestätigt Markus Schmitz vom Presseamt der Stadt.

Ohne Vorwarnung auf die Ölspur gefahren

Laut Lefèvre seien Radfahrer von Bonnorange-Mitarbeitern gewarnt worden, bis Polizei und Ordnungsamt die Straßen absperrten. Laut Schmitz war das „etwa zwischen 10 und 18 Uhr“.

Padberg betont noch einmal, nicht gewarnt worden zu sein. Darum sei er unwissend rechts abgebogen und dann verunglückt. „Nach dem Besuch bei meiner Ärztin scheint es sich zum Glück um keine schlimmere Gehirnerschütterung zu handeln. Das Handgelenk und die Schulter schmerzen noch, und mein Helm ist kaputt. Den könnte Bonnorange schon ersetzen“, findet Padberg. Er ziehe derzeit noch in Erwägung, Schadensersatz einzufordern. Denn er müsse wegen seiner Verletzungen jetzt auch eine osteopathische Behandlung bezahlen.

Nachdem die Straße abgesperrt worden war, wurde sie laut Schmitz ab 14 Uhr von einer Spezialfirma gereinigt. Nach Angaben Lefèvres geschähen solche technischen Pannen selten: „In diesem Fall war ein geplatzter Hydraulikschlauch die Ursache.“ Um vorzubeugen, warte das Unternehmen die Kehrmaschinen mindestens zweimal pro Jahr in der eigenen Werkstatt.

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