Weiberfastnacht 2022 in Bonn Illegale Party im Hofgarten aufgelöst

Bonn · Beamte der Innenstadt-Wache GABI haben vor allem am frühen Weiberfastnachts-Abend in der Altstadt und im Hofgarten viel zu tun. Es gab 22 Platzverweise, drei Personen kamen in Polizeigewahrsam. Die Stadt widerspricht der Kritik der Wirte zu den Brauchtumszonen.

 Weiberfastnacht verlief insgesamt friedlich. Abends war ein Sicherheitsdienst mit einer aggressiv auftretenden Gruppe in der Altstadt und auf dem Hofgarten beschäftigt.

Weiberfastnacht verlief insgesamt friedlich. Abends war ein Sicherheitsdienst mit einer aggressiv auftretenden Gruppe in der Altstadt und auf dem Hofgarten beschäftigt.

Foto: Benjamin Westhoff

Am Vormittag und frühen Nachmittag war in den Bonner Brauchtumszonen noch nicht übermäßig viel von Karneval zu sehen. Erst am frühen Abend wurde es in Altstadt und Innenstadt lauter. In der Altstadt füllten sich die Kneipen. Einige junge Feiernde fielen am Abend mit aggressivem Verhalten auf. Das berichtet die Stadt in einer Pressemitteilung. So war die Innenstadtwache GABI zu fortschreitender Stunde mehrfach gefordert, um die Partygänger in der Innenstadt und im Hofgarten in Schach zu halten.

An letzterem Ort hatte eine Gruppe junger Menschen mit großen, nicht zugelassenen Lautsprechern gefeiert. Wegen der aggressiven Grundstimmung schritt das Sicherheitspersonal ein und verteilte Platzverweise – über den Abend verteilt insgesamt 22. Drei Personen seien handgreiflich geworden, ein Mitarbeiter der Wache habe sich leichte Verletzungen zugezogen, so die Stadt. Drei Personen seien in Polizeigewahrsam genommen worden, gegen sie wurde Strafanzeige gestellt.

Maskenpflicht, Alkoholkonsumverbot und Zugangsbeschränkungen wurden gut beachtet

Für den Ordnungsdienst verlief der gesamte Karnevalstag ruhig. Die Maskenpflicht, das Alkoholkonsumverbot und die Zugangsbeschränkungen seien „gut akzeptiert und beachtet" worden. 295 Personen wurden an das Tragen der Maske erinnert, 29 an das Alkoholkonsumverbot. Fünf Personen verstießen gegen die 2G-Plus-Regelung (Besonderheit: Testpflicht auch für Geboosterte) in Kneipen und müssen mit einem Bußgeld von jeweils 250 Euro rechnen.

Für die Brauchtumszonen-Regelungen zeigten die Kneipiers in der Altstadt wenig Verständnis. Ragnar Fleischmann vom Nyx sagte, er wisse von einem Kommunalpolitiker, dass die am 22. Februar in Kraft getretene Allgemeinverfügung der Stadt bewusst spät veröffentlicht wurde, um eine juristische Anfechtung unmöglich zu machen. Die Stadt stritt dies am Freitag ab und verwies auf eine Pressemitteilung vom 9. Februar, in welcher die speziellen Regelungen bereits angekündigt waren. Auch in sozialen Medien sei „hinreichend informiert" worden. „Verfahrenstaktische Motive“, wie von Fleischmann vermutet, wies Vize-Stadtsprecher Marc Hoffmann ab.

Der Nyx-Betreiber und einige andere Altstadt-Gastronomen beziehen sich mit ihrer Kritik auf die Regelungen in den Brauchtumszonen, die für die Karnevalstage von der Stadt eingeführt wurden. Sie umfassen die Bereiche Altstadt (zwischen Berliner Platz, Kölnstraße, Kaiser-Karl-Ring, Hochstadenring und Bornheimer Straße), Alter Zoll, Berliner Freiheit, Bertha-von-Suttner-Platz, Brassertufer und Erzbergerufer, Frankenbadplatz, Friedensplatz, Hans-Steger-Ufer, Hofgartenwiese, Kennedybrücke, Konrad-Adenauer-Platz, Kaiserplatz, Markt, Münsterplatz, Moltkeplatz, Poppelsdorfer Allee sowie die öffentlichen Flächen umd das Poppelsdorfer Schloss, Stadtgarten und Theaterplatz.

Zusätzlich ist ein Alkoholkonsumverbot in der Altstadt, an den Ufern links und rechts der Kennedybrücke sowie an der Poppelsdorfer Allee angeordnet. Außerdem dürfen laut Verfügung Kneipengäste nur an festen Sitz- und Stehplätzen bewirtet werden. Für sie gilt 2G-Plus, wobei auch Geboosterte getestet sein müssen.

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