Pfadfinder ziehen ein Renovierung des Mühlenstumpfes abgeschlossen

Bonn. · Nach 14 Jahren Sanierung ist der Mühlenstumpf an der Rheindorfer Burg fertig. Nun können ihn die Pfadfinder wieder voll als ihr Heim nutzen.

 Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen freuen sich über ihr saniertes Heim.

Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen freuen sich über ihr saniertes Heim.

Foto: Niklas Schröder

Der Mühlenstumpf an der Rheindorfer Burg erstrahlt seit Kurzem in neuen Glanz. Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung hatten sich der Deutsche Pfadfinderbund und sein Förderverein der Sanierung des historischen Bauwerks angenommen. In fast 14 Jahren Bauzeit sollen rund 3000 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet und insgesamt 200.000 Euro investiert worden sein. Dabei wurden Treppe und Etage eingezogen, innen liegende Mauern entfernt, die Betonabdeckung erneuert, das Dach aufgesetzt und es erfolgte eine Drainage.

Einen besonders langwierigeren Prozess erforderte der Anschluss an die Wasser- und Stromversorgung, wie Almut Heimbach (47) berichtet. Denn solche Leitungen waren unmittelbar am Mühlenstumpf nicht vorhanden. Um hohe Kosten zu vermeiden, sollten die Leitungen deshalb auf kürzesten Wegen über ein Nachbargrundstück verlegt werden. „Die Grundstückseigentümer wollten das aber nicht und es wurde dann zu einem zähen Problem“, schildert die Vorsitzende des Fördervereins. 2018 klagten die Pfadfinder bei Gericht auf Notleitungsrecht und gewannen anschließend den Prozess. „Im Oktober 2021 waren alle Anschlüsse installiert und unser Pfadfinderheim hat jetzt eine Toilette“, erzählt Heimbach.

Lage ideal für Vereinsarbeit

Insgesamt 70 Quadratmeter mit Küche und Sitzmöglichkeiten stehen den Pfadfindern nun zur Verfügung. „Ich bin heilfroh, dass die Sanierung beendet ist“, betont Heimbach. Zumal die Lage ideal für die Vereinsarbeit sei: „Es ist zentral in Bonn, es gibt Anbindungen an den öffentlichen Nahverkehr, Parkmöglichkeiten und ringsum Großgrundflächen.“ Genutzt wird der Mühlenstumpf etwa für Wochenendveranstaltungen und Singrunden.

Am Samstag fand vor Ort auch das jährliche Fest des Fördervereines mit rund 100 Teilnehmern statt. Nachdem die Mitglieder den Besuchern in den Vorjahren die Baufortschritte präsentiert hatten, konnte nun auch die Fertigstellung des Mühlenstumpfes gefeiert werden. Geladen war deshalb auch Franz-Josef Lersch-Mense, Vorstandsmitglied der NRW-Stiftung. Die Stiftung hatte die Renovierung und Herrichtung des Mühlenstumpfes mit 140.000 Euro gefördert. „Was lange währt, wird endlich gut“, sagte Lersch-Mense bei einem Grußwort. „Das Projekt ist gelungen und es hat sich gelohnt mit so viel Energie und Durchhaltevermögen diesem Mühlenstumpf zu widmen“, sagte Lersch-Mense. Das zuvor „tote Denkmal“ werde nun sinnvoll genutzt. Im Jahr 2007 wurde die Mühle von der Bonner Oberbürgermeisterin, Bärbel Dieckmann, als Vereinsheim an den Förderverein Bonner Pfadfinder und Pfadfinderinnen übergeben. Die folgende Sanierung umfasste neben der Dachinstandsetzung auch die Freilegung der zugemauerten Toreinfahrt und das Einsetzen eines Tores. An der finanziellen Förderung der Sanierungsarbeiten beteiligten sich auch die Aktion Mensch, die Bürgerstiftung Bonn und die Sparkasse Köln-Bonn.

Pfadfinder treffen sich wöchentlich

Der Deutsche Pfadfinderbund (DPB) unterhält im Bonner Norden zwei Gruppen. Den Pfadfinder-Stamm Rheingold, welcher seit 1996 besteht und den Pfadfinderinnen-Hag Rheintöchter, welcher 2001 gegründet wurde. Neben den wöchentlichen Gruppenstunden, in denen Pfadfinderwissen vermittelt, gespielt, gebastelt und gesungen wird, unternehmen die Jungen und Mädchen Wochenendfahrten und eine Sommerfahrt. „Ein festes Zentrum der Arbeit, wie sie im Mühlenstumpf entsteht, fördert das Fortbestehen und die Qualität der Gruppenarbeit in erheblichem Maße“, sagt Heimbach. Sowohl die Bonner Jungen- als auch die Mädchengruppe des Deutschen Pfadfinderbundes haben wieder Plätze frei in ihren Gruppen für Kinder ab sieben Jahren.

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