Bilanz für Bonn/Rhein-Sieg Notfallseelsorge in der Region verzeichnet Rekordzahl an Einsätzen

Bonn · 2021 verzeichnete die Notfallseelsorge Bonn/Rhein-Sieg insgesamt 406 Einsätze, dies ist die höchste Zahl in ihrer 20-jährigen Geschichte. Besonders herausfordernd ist die Hilfe bei Fällen von Suizid von jungen Menschen. Die Verantwortlichen sehen einen Zusammenhang zur Pandemie.

 Besonders nach plötzlichen Todesfällen durch Unfälle oder Suizide kümmern sich Seelsorger um Betreuung von Angehörigen.

Besonders nach plötzlichen Todesfällen durch Unfälle oder Suizide kümmern sich Seelsorger um Betreuung von Angehörigen.

Foto: dpa

Eine erschreckende Zahl sticht in der aktuellen Jahresstatistik der Notfallseelsorge Bonn/Rhein-Sieg sofort ins Auge: Da wurden die Helfer im vergangenen Jahr zu allein sechs Fällen von Suizid von Kindern und Jugendlichen hinzugeholt. „Hier gibt es leider 2021 eine gewisse Häufung“, sagt Jürgen Langer, er wirkt nachdenklich. Der katholische Pater gehört mit dem evangelischen Pfarrer Albrecht Röbke zum Leitungsteam der ökumenischen Initiative, in der 26 besonders geschulte Seelsorger, die meisten Ehrenamtliche, mitarbeiten. Auch die Kollegen hätten den Eindruck, die Zunahme der besonders tragischen Suizidfälle von Heranwachsenden habe etwas mit den Lockdowns in der Corona-Pandemie zu tun, gibt Langer Auskunft.