Nach Niedrigwasser Bonner Rheinschifffahrt profitiert vom steigenden Pegel

Bonn · Die Bonner Rheinschifffahrt profitiert davon, dass der Pegel des Flusses wieder steigt. Währenddessen bereitet man sich durch verschiedene Vorkehrungen auf das nächste Niedrigwasser vor.

Clemens Schmitz, Vorstand der Bonner Personen Schifffahrt, steuert die Filia Rheni über den Rhein, der jetzt wieder einen höheren Pegel erlangt hat.

Clemens Schmitz, Vorstand der Bonner Personen Schifffahrt, steuert die Filia Rheni über den Rhein, der jetzt wieder einen höheren Pegel erlangt hat.

Foto: Sebastian Flick

Die Lage auf dem Rhein hat sich nach dem verheerend trockenen Sommer ein wenig entspannt.

Der Wasserstand ist in den vergangenen Wochen angestiegen, der Pegel hat einen Stand von 1,87 Metern erreicht. Lange Zeit hatten Fracht- und Personenschiffe unter dem Niedrigwasser und der extremen Trockenheit gelitten und konnten nur eingeschränkt fahren. Das Rekord-Niedrigwasser – zeitweise lag der Pegelstand bei 0,81 Metern – ermöglichte es Anfang September nur einem Viertel der Binnenschifffahrt, den Rhein zu befahren.

Die Bonner Personen Schifffahrt (BPS) konnte ihren Betrieb – mit Einschränkungen – zwar fortsetzen, doch waren viele Fahrgäste verunsichert, ob die Linien- und Panoramafahrten tatsächlich planmäßig stattfinden: „Wir hatten Tausende Anrufe bekommen, ob wir fahren können“, berichtet Clemens Schmitz vom BPS-Vorstand. In den meisten Fällen konnte er die Frage mit „Ja“ beantworten, denn das Niedrigwasser hatte das Unternehmen nicht allzu sehr betroffen. „Wir hatten mit Unkel, Bad Honnef und zeitweise Bad Godesberg drei Anlegestellen schließen müssen, ansonsten konnten alle Fahrten zwischen Bonn und Linz planmäßig durchgeführt werden“, berichtet Schmitz. Ähnlich war auch die Situation bei den Fähren der Lux-Werft: Sowohl die Fähre Niederdollendorf – Bad Godesberg als auch die Fähre Mondorf – Graurheindorf blieben trotz Niedrigwasser weiterhin in Betrieb.

Auswirkungen auf den Betrieb hatte das Niedrigwasser lediglich insofern, dass die Ausflugsschiffe alle etwas langsamer über den Rhein gesteuert werden mussten. „Da wir an einigen Stationen nicht anlegen konnten, haben wir wieder etwas Zeit gespart und konnten so den Zeitplan einhalten“, sagt Schmitz. Auf Tagestouren nach Koblenz musste zeitweise verzichtet werden, da aufgrund der längeren Fahrtzeit kein Aufenthalt mehr vor Ort möglich gewesen wäre.

In den vergangenen zwei Wochen hat sich der Betrieb wieder normalisiert. Alle Ausflugsschiffe können planmäßig fahren und alle Landebrücken angesteuert werden. „Der Wasserstand ist wieder auf einem normalen Level. Jetzt haben wir wieder einen vernünftigen Pegel“, sagt Schmitz.

Kein Regen in Bonn, aber steigender Rheinpegel

Manch Bonner mag über diese Aussage überrascht sein, da der Köln/Bonner Raum nach wie vor nur wenige Regentage erlebt hat. „Für den Rheinpegel sind auch Regentage am Main, am Neckar, der Mosel und am Bodensee entscheidend. Hat es am Bodensee viel geregnet, kommt das vier bis fünf Tage später hier in Bonn an“, erklärt Schmitz. Aus Sicht der Rheinschifffahrt ist es dringend notwendig, dass Vorkehrungen getroffen werden, falls es wieder zu solch einem Rekord-Niedrigwasser kommt.

Man habe bereits einen Antrag beim Wasser- und Schifffahrtsamt auf Baggererlaubnis an Landebrücken gestellt. In Königswinter und Bad Godesberg habe man bereits baggern dürfen, so Schmitz. Schäden an den Schiffen habe das Niedrigwasser keine verursacht. „An einem unserer Schiffe haben wir den Propeller auswechseln müssen. Das hatte aber keine Auswirkungen auf den Fahrplan“, berichtet Schmitz. Derzeit sind alle vier Schiffe der BPS – Moby Dick, Filia Rheni, Poseidon und Rheinprinzessin – wieder in Betrieb.

Die Saison der Ausflugsschiffe läuft noch bis Ende Oktober. Zum Saisonabschluss am 23. Oktober ist eine Flottenparade mit sieben Schiffen geplant. „Dann geht es auch schon bald mit der Wintersaison los“, blickt Schmitz nach vorn. Weihnachtsfeiern und Silvesterfahrten stehen dann an.

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