In der Nordstadt So will die Stadt Bonn den Fußverkehr stärken
Bonn · Die Stadt Bonn will den Fußverkehr stärken. Deshalb schlägt die Verwaltung in der Altstadt die Umsetzung von Maßnahmen aus dem vom Land NRW geförderten Fußverkehrs-Check vor, an dem die Stadt von August bis November 2023 teilgenommen hatte. Folgende Schritte sollen geprüft werden.
Die Stadt Bonn will erste Rückmeldungen von Anwohnern aus dem Fußverkehrs-Check umsetzen, an dem die Stadt von August bis November 2023 teilgenommen hatte. Der Check war laut Verwaltung Baustein des Mitwirkungsprozesses „Bönnsche Viertel – Lebendige Räume für Menschen“ in der Altstadt. Ziel war es, Verbesserungen für Menschen zu erreichen, die zu Fuß unterwegs sind. In der Bonner Nordstadt lag der Fokus großenteils auf der Verkehrssicherheit und der Barrierefreiheit.
19 Vorschläge aus dem Fußverkehrs-Check sollen nun der Politik präsentiert werden. So soll laut Mitteilung Verwaltung zum Beispiel untersucht werden, ob an der Kreuzung Kölnstraße/Breitestraße eine aufgepflasterte Gehwegüberfahrt hergestellt werden kann. Fußgänger hätten dort künftig also Vorrang vor Autofahrern. Zudem sollen an dieser Querungsstelle die Bordsteine entfallen, damit ein komfortables Queren der Fahrbahn auch mit Rollator, Kinderwagen oder Rollstuhl möglich ist. Darüber hinaus soll eine zusätzliche Querungsmöglichkeit am Rewe in der Heerstraße entstehen, da dieser als zentraler Einkaufsmarkt des Quartiers eine große Bedeutung hat und bislang nicht optimal zu Fuß zu erreichen ist.
Ein zusätzliches Element sind Doppelborde, die an weiteren Stellen des Quartiers eingeführt werden sollen – so zum Beispiel über die Kölnstraße auf Höhe der Heerstraße. Hier sind die Bordsteine teils nicht abgesenkt, taktile Elemente fehlen. Doppelborde zeichnen sich durch einen vollständig abgesenkten Bordstein und einen auf drei Zentimeter abgesenkten Bordstein aus, damit sowohl seheingeschränkte Menschen, die auf einen Langstock und eine Tastkante angewiesen sind, als auch Menschen, die rollend unterwegs sind, sicher und komfortabel die Straße queren können.
Das Planungsbüro VIA aus Köln, das im Austausch mit den Teilnehmern des Fußverkehrs-Check und der Stadt Maßnahmenvorschläge entwickelt hat, wird in der Sitzung des Bezirksvertretung Bonn am 5. November diese und weitere Maßnahmen vorstellen und erläutern, welche davon kurz- und mittelfristig umgesetzt werden könnten. Die Verwaltung soll in diesem Zuge mit der verkehrsrechtlichen und baulichen Prüfung der Maßnahmen beauftragt werden.
Zum Hintergrund: Das Kernstück des Fußverkehrs-Checks war neben einem Auftakt- und Abschlussworkshop die Begehung vor Ort. In diesem Rahmen wurden zwei Begehungen in der Bonner Nordstadt angeboten, bei denen neben Bürgern auch Akteure aus der Zivilgesellschaft sowie der Politik teilnahmen. Zahlreiche Hinweise und Verbesserungsvorschläge zur Stärkung des Fußverkehrs wurden laut Verwaltung gesammelt und diskutiert. Dabei habe die lokale Expertise der Anwohner eine zentrale Rolle gespielt. Nun wird der Abschlussbericht der Politik vorgelegt.