Neues Naherholungsgebiet Stadt Bonn begrüßt Vorschlag einer Rheinaue Nord

Bonn · Der Ortsausschuss Auerberg wünscht sich eine Rheinaue Nord als Naherholungsgebiet. Die Stadt Bonn begrüßt die Vorschläge, hat aber auch einige Bedenken, zum Beispiel bei Hundewiesen und Bänken.

 Der Ortsausschuss Auerberg wünscht sich eine Rheinaue Nord als Naherholungsgebiet. Die Stadt Bonn hat bei einigen Punkten Bedenken.

Der Ortsausschuss Auerberg wünscht sich eine Rheinaue Nord als Naherholungsgebiet. Die Stadt Bonn hat bei einigen Punkten Bedenken.

Foto: Benjamin Westhoff

Nachdem der Ortsausschuss Auerberg in einem Bürgerantrag eine Rheinaue für den Bonner Norden vorgeschlagen hat, sind Politik und die Stadt von dem Vorschlag angetan. Betroffen ist das Grenzgebiet zwischen Bonn und Bornheim Hersel. „Der Bürgerantrag zur Rheinaue Nord greift viele Punkte auf, die im Sinne der Landschafts- und Freiraumplanung sind, weshalb der Antrag von der Verwaltung grundsätzlich begrüßt wird“, teilt die Stadt mit. Im nächsten Bürgerausschuss (26. Oktober, 18 Uhr, Ratssaal im Stadthaus) wird weiter darüber beraten.

Ortsausschussvorsitzender Gert-Michael Schwaegermann stellte dar, dass man keinen Freizeitpark wie in der bestehenden Bonner Rheinaue wolle, sondern vielmehr die bestehenden Flächen ökologisch aufwerten will. Im Antrag heißt es, dass die Verwaltung den Auftrag erhält, in Abstimmung mit der Stadt Bornheim die Planungen für ein Naherholungsgebiet voranzutreiben und möglichst bis Ende dieses Jahres den politischen Gremien eine Beschlussfassung vorlegt. In diesem Zusammenhang wünscht sich der Ortsausschuss außerdem, dass die Kölnstraße auch über Auerberg hinaus ihren Alleecharakter wie zu kurfürstlichen Zeiten wieder erhalte.

Die Stadt Bonn hält vieles davon für eine gute Idee. Die Aufwertung passe zu den Zielen des derzeitigen Landschaftsplans und auch der Idee des Grünen C. „Erhalt und Entwicklung der Flächen dienen der Erholungsfunktion, der Anpassung an die Folgen des Klimawandels, des natürlichen Klimaschutzes (Kohlenstoffsenke) sowie der Biotopvernetzung.“

Stadt Bonn hat bei einigen Punkten Bedenken

Es gibt aber auch einige Bedenken, vor allem bei den Zeiträumen. „Insbesondere aufgrund des interkommunalen Abstimmungsbedarfs kann mit der Erarbeitung eines Konzeptes frühestens Ende 2023 gerechnet werden“, heißt es. Generell benötige man für die vorgeschlagenen Maßnahmen Flächen, für die Grunderwerb oder Kündigungen von Pachtverhältnissen erforderlich werden dürften.

„Ob und in welchem Zeitraum eine Grundstücksverfügbarkeit sichergestellt werden kann, kann erst nach Vorliegen einer ersten Planung und liegenschaftlicher Prüfung abgeschätzt werden“, so die Verwaltung. Ebenso sei die Finanzierung durch Haushaltsmittel und Fördermöglichkeiten vorzubereiten.

Das Gebiet sei bereits jetzt ein „attraktives, stadtnahes“ Naherholungsgebiet, teilt die Stadt mit. Sollten mehr Besucher kommen, könnten die bestehenden Biotope darunter leiden. Deshalb sieht man wegen des Artenschutzes die vorgeschlagenen Hundewiesen kritisch. Darüber hinaus entsprächen Bauten wie Bänke oder ein Spielplatz nicht dem Landschaftsplan Kottenforst und müssten vorher „landschaftsrechtlich detailliert geprüft“ werden.

Die Stadt schlägt weiterhin vor, die lokale Nahversorgung durch die Landwirtschaft expliziter zu erwähnen. „Da auch der Flächennutzungsplan eine landwirtschaftliche Nutzung der Böden vorgibt, können diese so auch vor einer Bebauung geschützt werden.“ Das passe zu den bereits bestehenden Überlegungen zur Bio-Stadt Bonn.

Mit dem Arbeitstitel Rheinaue Nord kann man sich im Stadthaus nicht so recht anfreunden. „Gegebenenfalls könnte ein Begriff gewählt werden, der beide Städte gleichermaßen verbindet und wegen der Assoziation zum Freizeitpark Rheinaue im Süden nicht nur für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Bonn relevant ist.“

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