Bauarbeiten starten am 5. Dezember Stadt Bonn lehnt hellen Asphalt für Bornheimer Straße ab

Bonn · Die Stadt hat den Vorschlag eines Bürgerantrags, hellen Asphalt für die Bornheimer Straße zu verwenden, abgelehnt. Der Antrag sorgte in der Bezirksvertretung Bonn für Diskussionen. Der Start der Bauarbeiten steht kurz bevor.

 Nach dem Umbau soll der Abschnitt der Bornheimer Straße zwischen Altem Friedhof und Hochstadenring zur Einbahnstraße stadtauswärts werden.

Nach dem Umbau soll der Abschnitt der Bornheimer Straße zwischen Altem Friedhof und Hochstadenring zur Einbahnstraße stadtauswärts werden.

Foto: Stefan Knopp

Die Stadt hat einen Bürgerantrag mit Maßnahmen für die Umbaupläne an der Bornheimer Straße unter anderem abgelehnt, weil heller Asphalt zur Hitzereduzierung zu teuer sei. Die Verwaltung teilte darüber hinaus mit, dass die Baumaßnahme an der Bornheimer Straße am 5. Dezember starten soll, die entsprechenden Firmen seien beauftragt.

Vom Alten Friedhof bis zur Kreuzung mit der Ellerstraße soll die Straße verkehrsberuhigt und zusätzlich am Rand begrünt werden, zum Beispiel durch das Pflanzen von Bäumen. Außerdem wird, wie berichtet, die Strecke bis zur Viktoriabrücke stadtauswärts zur Einbahnstraße. Die Zeit drängt: Die Bauarbeiten müssen wegen einer Förderung in diesem Jahr beginnen.

Anwohnerin Hildegard Kinzel hatte Ende Juli einen Bürgerantrag mit Maßnahmen eingereicht, die die Umbaupläne in Sachen Klimaanpassung, Lärmschutz und Verkehrssicherheit verbessern sollten. Der Antrag sorgte in der Sitzung der Bezirksvertretung Bonn am Dienstagabend für Diskussionen, weil die Stellungnahme der Verwaltung den Lokalpolitikern nicht schriftlich vorlag, sondern nur mündlich vorgetragen wurde. „Wenn sich jemand so viele Mühe mit einem Antrag macht, dann müssen wir das doch mit der Verwaltung abstimmen“, sagte Brigitta Poppe-Reiners von Rheingrün, die erfolglos eine Vertagung beantragt hatte. Ihr fehle die Entscheidungsgrundlage. „Was erst klingt wie ein respektvoller Umgang mit dem Antrag, ist es eigentlich nicht“, sagte Hanno von Raußendorf von den Linken. Der Baubeginn stehe unmittelbar bevor: „Alles, was in den Bau miteinbezogen werden soll, muss im Schweinsgalopp gemacht werden.“

Heller Asphalt für Bornheimer Straße zu teuer

Gleich der erste Punkt auf der Liste der Antragstellerin, hellen Asphalt zu verwenden, um die Hitzebelastung zu reduzieren, lehnte die Verwaltung ab. „Wir lehnen das ab, weil es zehn Mal so teuer ist“, sagte Kerstin Schröer vom Tiefbauamt in der Sitzung. Das liege daran, dass die Mischanlagen in diesem Zeitraum kein anderes Material mischen könnten und die Fahrzeuge und Geräte zuvor gereinigt werden müssten, damit keine Reste vom schwarzen Asphalt unter den Hellen gemischt würden. Auch die Unterhaltung, also künftige Reparaturarbeiten an der Straße, würden entsprechend aufwendig und teuer, erklärte Schröer. Die Mehrheit der Bezirksvertreter lehnte diesen Punkt des Antrags ab. Heller Asphalt sei eine Grundsatzfrage für alle Bonner Straße, die noch geklärt werden müsste, sagte Bezirksverordneter Rolf Beu (Grüne).

Hinsichtlich Entsiegelung und Begrünung sei die Planung ausreichend optimiert worden, erklärte Schröer weiter. Das sah die Mehrheit der Bezirksvertreter anders und stimmte dafür, diesen Punkt der Verwaltung zur Prüfung zu geben, sofern das die Förderung nicht verhindere. Vorgeschlagene verkehrsberuhigende Maßnahmen wie ein kleiner Kreisverkehr wurden mehrheitlich abgelehnt. Der Forderung, dass die Verwaltung prüfen solle, ob Tempo 30 auch in dem Abschnitt zwischen Alter Friedhof und Hochstadenring angeordnet werden könne, stimmte die Mehrheit der Bezirksvertretung zu. FDP und Rheingrün nahmen an der Abstimmung nicht teil. Die CDU lehnte den Bürgerantrag ab. „Ich finde es nicht richtig, dass einzelne Bürger sagen, wo genau ein Blumenbeet hin soll, also alles bis ins Detail mitbestimmen“, sagte CDU-Bezirksverordnete Nicole Bonnie. „Dafür haben wir eine Fachverwaltung.“

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