Diskussion in der Lokalpolitik Stadt und Schausteller wollen Bonner Weihnachtsmarkt früher schließen

Bonn · Die Bonner Verwaltung und viele Schausteller wollen, dass der Weihnachtsmarkt bereits nach dem 22. Dezember schließt und dafür zwei Tage früher beginnt. Die Bezirksvertretung Bonn vertagte die Entscheidung nach einer Diskussion.

 Der Bonner Weihnachtsmarkt erstreckt sich jedes Jahr auf mehrere Straßen in der City.

Der Bonner Weihnachtsmarkt erstreckt sich jedes Jahr auf mehrere Straßen in der City.

Foto: Benjamin Westhoff

Die Bonner Stadtverwaltung plant, den Weihnachtsmarkt schon nach dem 22. Dezember zu schließen und dafür zwei Tage früher starten zu lassen. Von einigen Lokalpolitikern der Bezirksvertretung Bonn, die darüber entscheiden, kam in der Sitzung am Dienstag Gegenwind.

Bisher ging der Weihnachtsmarkt in der City bis zum 23. Dezember. In einer Mitteilung wies das Marktamt darauf hin, dass die Abbauarbeiten in der Nacht auf den 24. Dezember „immer unter äußerst schwierigen Umständen“ stattfinden würden. Bisher habe es keinen schweren Unfall gegeben, aber die „Entspannung und Entzerrung der Abbauarbeiten“ habe für das Marktamt aus Sicherheitsgründen oberste Priorität. Die frühere Schließung des Marktes kann aus Sicht der Verwaltung dazu beitragen. Außerdem könnten die Marktbeschicker und ihre Mitarbeiter so rechtzeitig zum Weihnachtsfest in der Heimat sein. Zwei Umfragen bei den Marktbeschickern haben dem Marktamt zufolge ergeben, dass die Mehrheit mit den veränderten Zeiten einverstanden ist.

„Wir haben ein Interesse daran, den 23. Dezember zu erhalten“, sagte Rolf Beu von den Grünen. Es sei zudem unlogisch, für die frühere Schließung den Markt vorn zwei Tage zu verlängern. Zwei Tage früher mit dem Markt zu starten wäre nicht angemessen, weil der Münsterplatz auch von anderen Menschen genutzt würde, sagte auch Karin Langer (Volt).

Politik vertagt Entscheidung zu Bonner Weihnachtsmarkt

Hanno von Raußendorf (Linke) schlug vor, jeweils einen Tag früher zu starten und aufzuhören. „Um einen Tag zu streiten, finde ich kleinlich“, wenn die Schausteller durch den Vorschlag entspannter abbauen könnten und die Besucher „nichts vom Vergnügen einbüßen“ müssten, sagte Felix Alexander Cassel (AfD).

Arno Hospes (CDU) warnte vor Schnellschüssen. Viele Weihnachtsmärkte in Deutschland hätten bis zum 23. Dezember geöffnet. Kathrin Krumbach, Leiterin des Marktamtes, merkte in der Sitzung an, dass die Ausschreibungsfrist für den Markt am 10. März ausläuft. „Wir machen uns die Entscheidung nicht leicht, aber uns unter Druck zu setzen, geht nicht“, erklärte Brigitta Poppe-Reiners von Rheingrün. Am Ende stimmte die Bezirksvertretung für eine Vertagung der Entscheidung.

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