Ausgehen mit dem Auto Streetfood-Festival findet als Drive-In am Telekom Dome statt
Bonn · An diesem Wochenende kommt das Streetfood-Festival nach Bonn. Auf dem Parkplatz des Telekom Dome können Interessierte mit dem Auto oder dem Fahrrad hinfahren und zwischen Burgern, Sandwiches und Pizzen auswählen.
Was mit Kinos und Konzerten schon funktioniert hat, gibt es jetzt auch für das Streetfood-Festival in Bonn: Statt zu Fuß, können die Besucher mit dem Auto oder mit dem Fahrrad kommen, um ihr Essen an den Food-Trucks zu bestellen. Dass das Konzept trägt, haben die Veranstalter in den vergangenen Monaten schon in Niederkassel bewiesen. Auf dem Gelände zu essen, ist allerdings verboten.
Insgesamt neun Imbisswagen werden am 12. (12 bis 21 Uhr) und 13. Dezember (12 bis 20 Uhr) die Parkplätze am Telekom Dome ansteuern. „Die Fläche ist wirklich Gold wert, weil sie die Kapazitäten hergibt“, sagt Mitorganisator Ramon Wiener, der eigentlich IT-Projektleiter ist und wie seine Festival-Kollegen „einfach Spaß am Essen“ hat. Bei den vergangenen Veranstaltungen, die aus einer Bierlaune heraus entstanden waren, habe sich gezeigt, dass man vor allem in den Stoßzeiten um die Mittagszeit und am frühen Abend ausreichend große Wartebereiche braucht. „Warteschlagen kann man nicht vermeiden, aber sie dürfen auch nicht zu lang werden. Genauso schlimm ist es, wenn jemandem die Speisen ausgehen.“ Man habe sich allerdings gut vorbereitet: Anhand der bisherigen Veranstaltungen wurde berechnet, wie viel Vorräte man braucht. „Selbst wenn ein Food-Truck am Samstag ausverkauft ist, kann er am Sonntag wieder öffnen“, sagt Wiener. Zudem wisse man mittlerweile, dass Speisen wie Burger am stärksten nachgefragt werden.
Wer auf das Gelände fährt, muss, anders als bei vielen anderen Food-Festivals, keinen Eintritt zahlen. Schilder am Basketsring zeigen den Kunden den Weg. Einweiser lotsen die Fahrzeuge in den Wartebereich, in dem man eine Getränke-, eine Speise- und eine Übersichtskarte erhält. „Dort sucht sich jeder aus, was er haben will“, erklärt Wiener. Beispielsweise werden frittierte Burger, Sandwiches mit Kessel-Rippchen und Pizzen mit ausgefallenen Bio-Zutaten frisch zubereitet. Bestellt wird aber erst, nachdem man zum Food Truck vorgefahren ist. „Damit wollen wir verhindern, dass man zu früh bestellt und sich dann nochmal etwas anders überlegt.“ Das hatte beim ersten Drive-In für Chaos und lange Wartezeiten gesorgt. Der gesamte Kurs ist kreisförmig aufgebaut – wer will, kann nach der ersten Bestellung eine Extraschleife drehen. Der Verzehr ist auf dem Gelände jedoch verboten, so schreibt es die Genehmigung der Stadt Bonn vor. „Man kann die Speisen mit nach Hause nehmen oder außerhalb des Telekom Domes halten. In Niederkassel gab es einen großen Sportplatz, da haben dann viele auf der Motorhaube gegessen.“
Für den Bonner Max Oldenettel, der sich speziell um die Organisation in Bonn gekümmert hat und in der Veranstaltungsbranche arbeitet, ist der Drive-In eine Chance, während des Lockdowns auszugehen. Er hat schon viele Food-Festivals besucht und rät dazu, sich ruhig mal etwas zu trauen. „Erst die Grundlage mit etwas normalem schaffen, dann aber auch etwas komplett Neues probieren“, sagt er. Damit man möglichst viel testen kann, zieht er meist mit mehreren Freunden los. „Das ist nun natürlich schwierig, aber zu Zweit geht es auf jeden Fall.“
Die Stadt Bonn hat sogar erlaubt, dass man mit Fahrrädern die Veranstaltung ansteuern darf. „Das war uns wichtig, weil viele Besucher aus der Stadt gar kein Auto haben. Und für die Umwelt ist es natürlich auch besser.“ Ob es den Drive-In noch einmal geben wird, da sei man sich noch unschlüssig. „Wenn die Gastronomie wieder öffnen darf, wird so ein Konzept natürlich schwieriger“, sagt Oldenettel. „Und wir sind alle froh, wenn wir wieder mit vielen Freunden zusammensitzen können. Aber so ein Food-Festival kann ja auch ohne Autos stattfinden.“