Vergleich zwischen Stadt und Land Strompreise in Bonn überdurchschnittlich hoch

Bonn · Zwischen Stadt und Land fällt die Stromrechnung unterschiedlich aus: Wer in einer ländlichen Gegend wohnt, zahlt meist mehr. In Bonn liegen die Strompreise leicht über dem Durchschnitt.

Stromzähler in einem Haushalt (Symbolfoto)

Stromzähler in einem Haushalt (Symbolfoto)

Foto: dpa/picture alliance / dpa

Landbewohner müssen in Nordrhein-Westfalen für ihre Stromrechnung im Durchschnitt tiefer in die Tasche greifen als Stadtbewohner. Das hat das Vergleichsportal Check24 ermittelt. Demnach ist im Durchschnitt Strom auf dem Land etwa zwei Prozent teurer als in der Stadt. Auch in Bonn ist Strom etwas teurer als in anderen großen Städten.

Zum Vergleich: 4250 Kilowattstunden - das entspricht dem durchschnittlichen Verbrauch eines Haushaltes mit drei Personen pro Jahr - kosten in Bonn demnach 1294,09 Euro, wenn die Stromkunden keinen besonderen Vertrag abgeschlossen haben. Die Kosten dieser Grundversorgung liegen im Durchschnitt in größeren Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern pro Postleitzahlengebiet im Jahr bei 1260 Euro. Verbraucher auf dem Land bezahlen im Durchschnitt 1377 Euro und somit jährlich 117 Euro mehr als Haushalte in der Stadt.

Die Stadtwerke Düsseldorf verlangen für diese Leistung 1240,69 Euro pro Jahr. In Köln wird es für die Kunden teurer als in Bonn. Dort verlangt die RheinEnergie 1370,60 Euro von dem durchschnittlichen Drei-Personen-Haushalt, teilt Check24 mit.

Deutschlandweit ist das Stadt-Land-Gefälle im Schnitt höher als in NRW. Demnach unterscheiden sich die Kosten für Verbraucher zwischen Stadt und Land durchschnittlich um neun Prozent. Den höchsten Preisunterschied gibt es in Mecklenburg-Vorpommern, wo Haushalte auf dem Land für 4250 Kilowattstunden durchschnittlich 117 Euro mehr zahlten als in der Stadt. Nur in Hessen und Thüringen ist Strom der Analyse zufolge in der Stadt leicht teurer.

Behörde aus Bonn prüft Preise

Ein möglicher Grund für die Preisunterschiede sind laut dem Vergleichsportal die Netznutzungsentgelte. Sie werden erhoben, um Erhalt, Qualität, Sicherheit und den Ausbau des Stromnetzes zu gewährleisten und machen rund ein Viertel des Strompreises aus. Diese Erkenntnisse decken sich auch mit einer Studie von Agora-Energiewende. Die Initiative spricht von einem deutlichen Nord-Süd- beziehungsweise Ost-West-Gefälle bei den Netzentgelten. Die geforderten Entgelte müssen die Netzbetreiber bei der Bundesnetzagentur in Bonn anmelden und genehmigen lassen. Erhoben werden sie dann über die Stromrechnung - unabhängig davon, bei welchem Lieferanten der Strom eingekauft wird. Sparen können Verbraucher, wenn sie zu einem günstigeren Stromanbieter wechseln.

Erst im April hatten die Stadtwerke Bonn ihre Strompreise „moderat“ erhöht. Ein Wechsel des Stromanbieters ist oft nur dann möglich, wenn ein Vertrag endet oder der Lieferant die Preise erhöht, teilte die Verbraucherzentrale mit.

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