Gütetermin am Freitag Studenten protestieren wegen Ulrike Guérot vor Bonner Arbeitsgericht

Bonn · Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Universität Bonn ruft für diesen Freitag um 12.30 Uhr vor dem Bonner Arbeitsgericht zu einer Kundgebung auf. Sie richtet sich gegen eine mögliche Weiterbeschäftigung von Ulrike Guérot.

 Die von der Universtität Bonn gekündigte Ulrike Guérot.

Die von der Universtität Bonn gekündigte Ulrike Guérot.

Foto: Uni Bonn

Die Kundgebung trägt laut Mitteilung den Titel „Kein Platz für Verschwörungsideologien an der Uni Bonn – Keine Professur für Ulrike Guérot“ und richtet sich gegen eine mögliche Weiterbeschäftigung der Politikwissenschaftlerin.

An diesem Freitag findet am Arbeitsgericht der Gütetermin zwischen Guérot und der Universität Bonn statt, nachdem ihr zum 31. März gekündigt wurde. Bei dem Termin ist es den beiden Parteien möglich, sich auf einen Vergleich zu einigen, wie ein Gerichtssprecher erklärte. Sollte das nicht der Fall sein, wird in einigen Wochen ein Verhandlungstermin angesetzt, bei dem das Arbeitsgericht entscheidet. Laut dem Sprecher handelt es sich aus gerichtlicher Sicht um ein schwebendes Verfahren. Erst an dessen Ende werde feststehen, ob das Arbeitsverhältnis beendet sei oder nicht.

Universität begründete Kündigung mit Plagiat

Die Universität hatte Guérot im Februar gekündigt und diesen Schritt mit Plagiaten in ihren Werken begründet. Die Hochschule schrieb von „arbeitsrechtlichen Schritten“. Im vergangenen Jahr seien öffentlich Vorwürfe gegen die Politikwissenschaftlerin erhoben worden, sie habe sich während ihrer Dienstzeit an der Universität Bonn fremdes geistiges Eigentum angeeignet, ohne dies als solches kenntlich zu machen. Guérot wehrt sich mit einer Kündigungsschutzklage dagegen.

Die Politologin war zuletzt etwa als Kritikerin staatlicher Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus aufgefallen. Mit Blick auf den russischen Angriffskrieg forderte sie immer wieder sofortige Friedensverhandlungen, sie gehört zu den Erstunterzeichnerinnen des von Alice Schwarzer und Sahra Wagenknecht verfassten „Manifests für Frieden“. Kritiker warfen Guérot vor, das Verhältnis von Angreifer und Angegriffenem teilweise umzukehren und die Ukraine wahrheitswidrig als Schuldigen hinzustellen.

Der Bonner Asta hatte die Universität angesichts dieser Aussagen Guérots bereits im vergangenen Jahr zu einer Distanzierung von der Politologin aufgefordert.

(ga, dpa)
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