Nur noch zwei Container im Viertel In der Bonner Südstadt stapelt sich das Altglas
Südstadt · Die Stadt hat einen Altglascontainer vor der Ermekeilkaserne ersatzlos entfernen lassen. Nun gibt es nur noch zwei Containerstandorte in der Südstadt. Die Lokalpolitik hat die Stadt beauftragt, Alternativen zu schaffen. Die Standortsuche ist laut Bonnorange aber schwierig.
Die Altglascontainer an der Ermekeilkaserne in der Bonner Südstadt sind seit Kurzem weg, einige Anwohner stellen dort trotzdem ihre Flaschen ab. Andere bringen ihren Müll offenbar zum nächstgelegenen Container auf der Argelanderstraße. Der ist deshalb überfüllt, wie eine Anwohnerin dem GA auf Instagram schrieb: „An diesen komplett überladenen Glascontainer schließt sich unmittelbar ein Kinderspielplatz an. Verletzungsgefahr durch Scherben ist vorprogrammiert.“ Alternativen gibt es in der Gegend kaum: Laut einem Stadtplan auf der Seite von Bonnorange gibt es jetzt nur noch zwei Glascontainer in der Südstadt, in der Argelander Straße und an der Reuterbrücke.
„Grundsätzlich liegen die Stellplätze nicht in unserer Verantwortung“, sagt Michael Schneider, Sprecher des Abfallunternehmens Remondis, das die Container aufstellt und leert. Die jeweilige Stadt müsse den Platz bereitstellen, was im urbanen Raum schwierig sei. Die Entfernung der Container an der Ermekeilkaserne sei eine Entscheidung der Stadt gewesen, erklärt Schneider. Einen Alternativstandort habe die Verwaltung nicht genannt.
Laut Janneke Krockauer vom örtlichen Abfallunternehmen Bonnorange hat die Stadt die Container wegen der Baumschutzsatzung entfernt: Demnach müsse der Kronenbereich zuzüglich 1,5 Metern von Aufbauten freigehalten werden. Ein alternativer Standort sei nicht in Aussicht, die Suche gestalte sich wegen der dichten innerstädtischen Bebauung immer schwieriger, sagt Krockauer. Die Container müssten problemlos geleert werden, einfach erreichbar sein und in angemessenem Abstand zur Wohnbebauung stehen. „Es gibt keine Norm, welche die Anzahl an öffentlichen Containern pro Viertel festlegt“, sagt die Bonnorange-Mitarbeiterin.
Lokalpolitik beauftragt Stadt Bonn mit Standortsuche
Die Bezirksvertretung Bonn stimmte am Dienstagabend für einen CDU-Antrag zu diesem Thema und beauftragte damit die Verwaltung, die Altglascontainer in der Ermekeilstraße „in Zusammenarbeit mit Bonnorange unverzüglich wieder an alter Stelle aufzustellen, bis ein adäquater Ersatzstandort in unmittelbarer Nähe gefunden wurde.“ Außerdem solle die Verwaltung mindestens zwei weitere Standorte für Altglas- und Papiercontainer in der Südstadt zwischen Poppelsdorfer Allee, Reuterstraße und Bahnstrecke errichten. „Hierbei sollen auch explizit Unterflurcontainerstandorte mitberücksichtigt werden“, heißt es in dem Antrag, den die Mitglieder der Bezirksvertretung einstimmig annahmen. Unterflurcontainer sind Müllbehälter mit unterirdischem Raum, die weniger Platz benötigen.
In der Südstadt inklusive Poppelsdorf gibt es laut Bonnorange aktuell 27 Altglascontainer an neun Standorten. Standorte für Container, Wertstoffhöfe und Sammelstellen in Bonn gibt es online unter https://www.bonnorange.de/service/privatpersonen/was-kann-ich-wo-entsorgen/stadtplan.